RSA Conference: Symantec-CEO kritisiert Microsoft

In seiner Keynote auf der RSA Conference 2005 hat John Thompson, Chief Executive Officer (CEO) von Symantec, harsche Kritik am Software-Riesen Microsoft und dessen Ambitionen im Bereich Security geübt.

Besonders Microsofts einseitige Ausrichtung auf Windows-Umgebungen missfällt dem Manager: "Wir begrüßen Microsofts Initiativen, sie sind äußerst notwendig, aber sie gehen vor allem für große Unternehmen nicht weit genug." Applaus erntete Thompson für den Zusatz, Microsoft biete keine plattformübergreifenden Lösungen und sei "genetisch bedingt dazu wohl auch nicht in der Lage".

Aus diesem Grund - so der CEO - seien reine Sicherheitsspezialisten wie Symantec und andere "immer die bessere Alternative", wenn es um den Schutz der Unternehmens-IT gehe. "Wir bieten einheitliche Tools für alle möglichen Plattformen in Unternehmen und werden nicht durch Computerspiele und eine Menge anderer Dinge abgelenkt, die nichts mit Sicherheit zu tun haben", schoß der Manager einen weiteren Giftpfeil in Richtung Redmond ab.

Kosten, Komplexität und das Einhalten von gesetzlichen Vorschriften sieht Thompson im Zusammenhang mit IT-Sicherheit als die größten Herausforderungen für Anwender. Drahtlostechniken und mobile Geräte würden dazu beitragen, dass die von Administratoren zu verwaltenden Systemlandschaften immer heterogener würden, was auch zu einer Steigerung der Kosten führe. Es gehe letztlich aber nicht darum, bestimmte technische Maßnahmen zu ergreifen. Wichtiger seien für Unternehmen Informationen, deren Integrität und eine widerstandsfähige Infrastruktur, die entweder einen Angriff verhindern oder sich schnell erholen kann, falls eine Unterbrechung erfolgt.

Der Wurm Slammer habe gezeigt, welche Auswirkungen es haben kann, wenn die Infrastruktur nicht entsprechend ausgelegt ist. Firmen und Regierungen sei durch den Wurm ein Gesamtschaden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar entstanden. Doch Microsoft ist nicht alleine Schuld an der Misere. Zwar werde Windows heute am meisten angegriffen, doch andere Systeme inklusive Linux oder Symbian holen aus Sicht des Symantec-CEOs auf: "So wie diese Plattformen wachsen, werden auch die Attacken darauf zunehmen." Die RSA Conference dauert noch bis Freitag. (Martin Seiler/uba)

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