Roxio verkauft Software-Sparte - macht Napster

Roxio hat im ersten Fiskalquartal zwar einen höheren Nettoverlust gemeldet, aber die Erwartungen der Wallstreet mit starkem Wachstum in seiner Online-Musiksparte Napster übertroffen.

Die Umsatzprognose für das zweite Quartal lag indes unter den Erwartungen und die Firma ist übereingekommen, ihr früheres Software-Kerngeschäft für 80 Millionen US-Dollar an Sonic Solutions zu verkaufen, einen Spezialisten für DVD-Brenn-Software.

Für das Ende Juni abgeschlossene Vierteljahr wies Roxio einen Nettoverlust von 2,6 Millionen US-Dollar oder acht Cent pro Aktie aus, nach 370.000 US-Dollar oder zwei Cent je Anteilschein im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Seinerzeit profitierte Roxio mit 10,6 Millionen US-Dollar vom Verkauf seiner "Goback"-Produktfamilie. Für das aktuelle Quartal hatten sowohl Roxio selbst als auch die befragten Analysten ein Minus von 26 Cent pro Aktie prognostiziert. Die Quartalserlöse betrugen 29,9 Millionen US-Dollar im Vergleich zu 24,2 Millionen US-Dollar vor Jahresfrist.

Sonic zahlt für Roxios Consumer-Software (unter anderem "Easy Media Creator", "Photosuite", "Videowave", "Easy DVD Copy" und "Toast") 70 Millionen US-Dollar in bar und zehn Millionen US-Dollar in Aktien - diese notierten gestern bei 12,63 US-Dollar - und will die meisten in diesem Bereich tätigten Roxio-Mitarbeiter übernehmen. Roxio will sich nach eigenen Angaben ausschließlich auf seinen Online-Musikverkauf konzentrieren, firmiert deswegen um in Napster und wechselt sein Tickersymbol in "NAPS".

Die Transaktion soll Ende des Jahres abgeschlossen sein und die Cash-Position der Firma auf über 100 Millionen US-Dollar verbessern. Zu Ende Juni betrugen die Barreserven rund 63 Millionen US-Dollar. Für das zweite Quartal erwartet Roxio etwa 25 Millionen US-Dollar Umsatz, davon 17 von der Software-Sparte (deren Geschäft im Q2 typischerweise saisonal zurückgeht). Die Analysten gehen derweil von Einnahmen in Höhe von 27,5 Millionen US-Dollar aus, ein Jahr zuvor hatte die Firma 22,8 Millionen US-Dollar erlöst. (Thomas Cloer/uba)