Routingvarianten

Dynamisches Routing

Dynamisches Routing ist ein Verfahren, bei dem sich die Angaben in der Routingtabelle von Zeit zu Zeit ändern können: Damit alle Komponenten wissen, wie sie die Ziele erreichen können, führt jedes Gerät eine Software aus, die über ein Routingprotokoll Informationen mit anderen Routern austauscht. Ein Router kennt Ziele, die er erreichen kann und teilt diese den umliegenden Nachbarn periodisch mit. So "lernen" alle Geräte in einem Netz die einzelnen Wege, um ankommende Informationen bestmöglich weiterzuleiten. Sie aktualisieren also ihre Routingtabellen in regelmäßigen Abständen.

In Weitverkehrsnetzen erfolgt das Routing mithilfe eines Exterior Gateway Protocol (EGP). Von verschiedenen Varianten hat sich das Border Gateway Protocol (BGP) durchgesetzt. Es wurde mittlerweile dreimal überarbeitet und ist zurzeit als BGP-4 implementiert. BGP bietet Routinginformationen auf Ebene der autonomen Systeme (siehe Kasten). Das heißt: Die Wege in den Weiterleitungstabellen sind Pfade zu autonomen Systemen. Es sind keine Metriken vorhanden, und die EGP-Komponenten können keine Informationen über die Router in den einzelnen Teilnetzen auf den jeweiligen Pfaden ausgeben.

Mit BGP lassen sich Vorkehrungen für ein so genanntes Transit-Routing treffen: Autonome Systeme können selbst festlegen, ob sie Daten für entfernte Adressaten durchleiten oder nicht. Um Datenströme zu klassifizieren, müssen Netzwerkverwalter Attribute für die einzelnen Flows vergeben. Anhand einer Klassifizierung kann das Protokoll zwischen Internet-Serviceprovidern (ISP) und Unternehmensnetzen unterscheiden. BGP nutzt für die gesamte Kommunikation TCP (Transmission Control Protocol). TCP gewährleistet, dass die Daten in der richtigen Reihenfolge ankommen und dass keine verloren gehen. BGP ist bei den ISPs das bevorzugte Protokoll, um Routinginformationen untereinander auszutauschen und von einem so genannten Routenserver einzuholen.