Roll-out wird zur Migration

Mehr als 40 000 Clients, Server und Drucker aufzubauen und zu einem Netz zusammenzuschließen - das ist an sich schon keine leichte Aufgabe. Doch damit nicht genug: Mitten im Projekt musste der Dienstleister T-Systems die IT des nordrhein-westfälischen Justizministeriums auf "Windows 2000" migrieren.

Von: Dirk Beiersdorff

IT-Ausstattung für 178 Gerichte und Behörden an 333 Standorten, 22 500 Clients, 18 000 Drucker, mehrere Hundert Server - so sieht es aus, das Projekts "Justiz 2003". Es begann im Juni 1996. Zu diesem Zeitpunkt beschloss die Regierung Nordrhein-Westfalens, die Landesjustiz vollständig mit IT auszustatten. Bis Ende 2003, so die Planung, sollte der Roll-out vollendet sein. Bei der Finanzierung war man nicht kleinlich. Die Ausschreibung hatte ein Volumen von über 193 Millionen Euro.

Den Zuschlag als Generalunternehmer erhielt die Telekom-Tochter T-Systems - nicht zuletzt deshalb, weil das Systemhaus groß genug war, um alle anfallenden Aufgaben selbst zu leisten oder zumindest zu koordinieren. Die Anforderungen gingen weit darüber hinaus, lediglich ein großes Netzwerk unter "Windows NT" zu realisieren. Auch die Einbindung bestehender justizspezifischer Applikationen musste klappen. Nutzer an Windows-Arbeitsplätzen sollten Datensätze aus diesen, meist unter Unix laufenden Fachanwendungen einsehen können.

"Allein die Größe des Gesamtprojektes hätte viele Anbieter überfordert," weiß Gerd Fischer, Account Manager für öffentliche Auftraggeber bei T-Systems: "Justiz 2003 ist das größte Projekt, welches das nordrhein-westfälische Justizministerium je ausgeschrieben hat. Zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe war es sogar das umfangreichste Windows-Projekt in Deutschland." Besonders schwierig war es, die über das Bundesgebiet verteilten und sehr unterschiedlich großen Standorte mit einer einheitlichen Struktur zu versehen. Während kleinere Büros mit 20 Clients auskamen, waren in größeren Standorten, wie den Oberlandes- oder den Amtsgerichten, 500 bis 1200 Arbeitsplätze zu integrieren.