Virtualbox-Alternative

Riskante Tools einzeln in der VM ausführen

Sandboxie: Internet-Anwendungen von anderer Software abschotten

Sandboxie wird schon seit gut zehn Jahren ständig weiterentwickelt und verbessert. Die Software läuft unter Windows XP, Vista, 7 und 8/8.1, jeweils mit 32 oder 64 Bit. Die Unterstützung für Windows 10 kommt mit der 5er-Version, von der zum Redaktionsschluss eine Beta vorliegt. Sandboxie ist Shareware – nach 30 Tagen werden Sie aufgefordert, die Bezahlversion zu installieren. Herstellerangaben zufolge ist das bei privater Nutzung erwünscht, allerdings nicht unbedingt nötig. Die Lizenz für ein Jahr kostet 15 Euro.

Dass der Internet Explorer unter Kontrolle von Sandboxie läuft, erkennen Sie am gelben Rahmen. Alle Dateien, die der Browser produziert, landen in der Sandbox.
Dass der Internet Explorer unter Kontrolle von Sandboxie läuft, erkennen Sie am gelben Rahmen. Alle Dateien, die der Browser produziert, landen in der Sandbox.

Sandboxie arbeitet anders als die unter Punkt 2 und 3 beschriebenen Lösungen. Sie können damit auch die schon auf dem PC installierten Programme in einer Sandbox starten, eine Momentaufnahme des Systems wird nicht erstellt und eine virtuelle Maschine ist für die Vorbereitung ebenfalls nicht erforderlich.

Laut Hersteller handelt es sich bei der Funktion des Programms um eine transparente Schicht, die zwischen Anwendung und Betriebssystem eingezogen wird. Dabei wird insbesondere der direkte Schreibzugriff von Programmen auf die Festplatte unterbunden. Das Tool kann Browser wie etwa den Internet Explorer, Firefox und Opera oder das Mailprogramm daran hindern, Schädlinge hereinzulassen oder andere unerwünschte Nebenwirkungen zu erzeugen, zum Beispiel Änderungen an der Registry.

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Erste Schritte mit Sandboxie: Nach der Installation von Sandboxie erscheint eine kurze Anleitung, die Ihnen die Grundlagen der Software erläutert. Sie werden aufgefordert, den Browser in der Sandbox zu starten. Das Setup-Programm hat dazu das Icon „Sandboxed Web Browser“ auf dem Desktop abgelegt. Der Sandbox-Modus lässt sich am gelben Rand erkennen, der erscheint, wenn Sie mit der Maus auf den Fensterrand des Internet Explorers beziehungsweise des von Ihnen verwendeten Standard-Browsers fahren.

Als Nächstes sollen Sie eine Datei herunterladen. Es genügt, wenn Sie ein Bild im Internet Explorer mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü „Bild speichern unter“ wählen. Geben Sie als Speicherort den Desktop an. Die Datei landet aber nicht sofort auf dem Desktop, sondern es erscheint das Fenster „Sofortige Wiederherstellung“. Hier bestimmen Sie per Klick auf „Wiederherstellen“, ob die Datei tatsächlich auf dem Desktop oder in einem anderen Ordner landen soll. Oder Sie klicken auf „Schließen“. In diesem Fall bleibt die Datei in der Sandbox.

Mit „Sandbox löschen“ entfernen Sie alle Benutzerspuren des Browsers. Heruntergeladene Dateien lassen sich an einem anderen Ort speichern.
Mit „Sandbox löschen“ entfernen Sie alle Benutzerspuren des Browsers. Heruntergeladene Dateien lassen sich an einem anderen Ort speichern.

Im letzten Schritt zeigt Ihnen die Anleitung, wie Sie die in der Sandbox gespeicherten Inhalte löschen. Hierzu klicken Sie mithilfe der rechten Maustaste auf das gelbe Sandboxie-Symbol im Systray und gehen daraufhin auf „DefaultBox -> Inhalte löschen“. Es erscheint das Fenster „Sandbox löschen. Haben Sie zuvor bei „Sofortige Wiederherstellung“ auf „Schließen“ geklickt, können Sie jetzt das heruntergeladene Bild immer noch auf dem realen Desktop oder in einem anderen Verzeichnis speichern. Oder Sie gehen auf „Sandbox löschen“. Dann werden die Bilddatei und auch temporäre Dateien sowie Cookies gelöscht, die der Browser bisher in der Sandbox abgelegt hat.

Weitere Programme mit Sandboxie starten: Über den Kontextmenüpunkt „Fenster öffnen“ des Sandboxie-Icons im Systray öffnen Sie das Fenster „Sandboxie Control“ erneut, wenn Sie es geschlossen haben. Gehen Sie im Menü auf „Sandbox -> DefaultBox -> In der Sandbox starten -> Über das Startmenü starten“. Wählen Sie im Menü die gewünschte Anwendung aus. Oder Sie erstellen eine Verknüpfung zum Programm. Dazu gehen Sie auf „Konfiguration -> Windows-Explorerintegration“, klicken auf „Verknüpfung hinzufügen, bestätigen zweimal mit „OK“ und wählen danach das gewünschte Programm im Menü aus.