Regeln und Schutzmechanismen

Risikofaktor E-Mail - Datenlecks verhindern

Informationsleck E-Mail

In letzter Zeit häufen sich die Fälle, in denen E-Mails im ursächlichen Zusammenhang mit der Veruntreuung von brisanten Firmeninformationen stehen - mit teilweise weitreichenden Folgen. So brach etwa im Vorfeld der globalen Finanzkrise bereits 2008 der Aktienkurs von Lehman Brothers ein. In Branchenkreisen heißt es, dass daran eine bekannt gewordene interne E-Mail der Development Bank of Singapore (DBS) schuld sei. Darin hatte die größte Bank Südostasiens ihre Händler angewiesen, mit der US-Investmentbank keine Geschäfte mehr zu tätigen.

Die unautorisierte Veröffentlichung vertraulicher Informationen über ein E-Mail-Leck soll auch für das Scheitern einer großen Unternehmensfusion verantwortlich gewesen sein. Angeblich hatten Käufer und Übernahmekandidat die entsprechenden Verträge schon unterschriftsreif vorgelegen - bis eine elektronische Nachricht mit den nach der Übernahme geplanten Restrukturierungsmaßnahmen in fremde Hände gelangte.

Die Studie "Outbound E-Mail and Data Loss Prevention in Today´s Enterprise 2010" (siehe Video) des amerikanischen Unternehmens Proofpoint zeigt, dass dies keine Einzelfälle sind. Der Anbieter von Security-Lösungen befragte im Sommer 2010 insgesamt 261 Entscheidungsträger in US-Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. 36 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten von der Enthüllung sensibler oder peinlicher Informationen betroffen war.

Sogar 55 Prozent sehen generell große Risiken im derzeitigen elektronischen Geschäftsverkehr, wobei sie glauben, dass eine von fünf gesendeten Mails einen rechtlich, finanziell oder richtlinienmäßig bedenklichen Inhalt enthält.