Automobilindustrie im Visier

Ricoh bringt professionellen 3D-Drucker

Mit einem 3D-Drucker für den industriellen Einsatz wird Ricoh nun in der additiven Fertigungstechnologie unter eigenem Label aktiv. Der Ricoh AM S5500P soll Mitte 2016 auf den Markt kommen.

Ein Produkt für den Hobbyraum ist es nicht, das Ricoh auf der Formnext in Frankfurt Mitte November vorstellen wird: Der Ricoh AM S5500P ist ein kleinwagengroßer 3D-Drucker, mit dem ganze Autoteile gedruckt werden können. Ricoh hat das Modell entwickelt um den spezifischen Bedürfnissen von Unternehmen im Bereich der innovativen Fertigung Rechnung zu tragen. Das Gerät verarbeitet die Materialien Polypropylen (PP) sowie Polyamid 6 (PA6), die laut Ricoh insbesondere für die Automobilindustrie "von strategischer Bedeutung" sind.

Mit dem Ricoh AM S5500P bringt Ricoh Mitte 2016 seinen ersten 3D-Drucker unter eigener Marke auf den Markt.
Mit dem Ricoh AM S5500P bringt Ricoh Mitte 2016 seinen ersten 3D-Drucker unter eigener Marke auf den Markt.

Zur Herstellung robuster High-Definition-Objekte nutzt der AM S5500P ein additives Fertigungsverfahren, das unter dem Begriff SLS (Selektives Laser-Sintern) bekannt ist. Bei dieser Technologie wird ein pulverförmiges Material mit einem Laser zum Sintern bestrahlt. Zusätzlich zu den gängigen Polymeren wie PA11 oder PA12 können die universell anwendbaren und hochfunktionalen Materialien PA6 und PP genutzt werden. Dadurch können Automobilteile für Funktionstests, aber auch für Endprodukte angefertigt werden. Dank seines großen Bauraums soll der AM S5500P mehrere unterschiedliche Einzelteile gleichzeitig, aber auch große Teile in einem Arbeitsgang formen können.

3D-Drucker unter Ricoh-Label

Ricoh vertreibt unter anderem bereits kompakte 3D-Drucker von Leapfrog. Mit dem AM S5500P, der in einer ganz anderen Klasse angesiedelt ist, kommen die Japaner nun mit einem Produkt unter eigenem Label auf den Markt. "Die Einführung des AM S5500P ist ein Meilenstein in der fast 80-jährigen Geschichte von Ricoh, aber auch für die Entwicklung der gesamten additiven Fertigungsbranche", gibt sich Peter Williams, Executive Vice President bei Ricoh Europe, selbstbewusst. Man wolle damit Unternehmen unterstützen, die sich im Zuge des digitalen Zeitalters weiterentwickeln.

Bereits im September 2014 startete Ricoh seinen Geschäftsbereich für additive Fertigung "Additive Manufacturing Business" (AM Business). Neben dem Vertrieb von Produkten der Dritthersteller geht es dabei in erster Linie um Dienstleistungen rund um den 3D-Druck wie Design- und Anwendungs-/Entwicklungsleistungen, schnelle Modellentwicklung (Rapid Prototyping), Werkstoffkunde, Bereitstellung von Ressourcen für additive Fertigung, End- und Nachbearbeitung sowie After-Sales-Unterstützung. Mit dem AM S5500P soll nun das Angebot auch im Hardware-Bereich ausgebaut werden.