RIAA will einzelnes P2P-Mitglied greifen

Bei der Durchsetzung von Urheberrechten legt der Verband der US-Plattenindustrie RIAA eine verschärfte Gangart ein: Die Organisation forderte den Provider Verizon per Antrag vor Gericht auf, den Namen eines Tauschbörsenmitglieds herauszugeben.

Nach Angaben der RIAA soll es sich bei besagtem Nutzer um einen exzessiven Anbieter urheberrechtlich geschützter Musiktitel handeln. Bereits im Juli kamen Gerüchte auf, nach denen die Musikindustrie plane, Einzelanwender zu verklagen, berichtet die PC Welt.

Der Verband der Musikindustrie beruft sich im Antrag auf Herausgabe der Daten auf den "Digital Millennium Copyright Act" (DMCA), nach dem Provider für die Daten auf ihren Servern verantwortlich sind.

Verizon kontert den Vorstoß jedoch mit dem Hinweis, dass die urheberrechtlich geschützten Titel gar nicht auf ihren Servern, sondern vielmehr auf einem der Peer-to-Peer-Knoten des Nutzers gespeichert seien. "Wir verstehen, dass die RIAA ein Problem mit den Copyright-Verletzungen hat und unsere Daten benötigt. Andererseits haben wir legitime Bedenken, dass ihr Vorgehen der geltenden Rechtslage entspricht", erklärte Verizon-Sprecherin Sarah Deutsch.

Sollte der Vorstoß gelingen, wäre es das erste Mal, dass Klage gegen eine Einzelperson erhoben wird. Bislang ging die RIAA nur gegen Betreiber von zentralen Servern wie beispielsweise Napster vor. (PC Welt/uba)