RIAA verklagt verstorbene Rentnerin

Dem Musik-Branchenverband Recording Industry Association of America (RIAA) ist bei seiner Prozesswelle gegen Datentauscher ein peinlicher Fehler unterlaufen. Nach US-Medienberichten verklagte die RIAA jüngst die 83-jährige US-Amerikanerin Gertrude Walton, die bereits im Dezember verstorben ist.

Dabei ließ sich die RIAA dem Bericht zufolge auch nicht von ihrem juristischen Vorgehen abhalten, nachdem die Tochter der 83-jährigen dem Branchenverband eine Sterbeurkunde zukommen ließ.

Die RIAA warf der verstorbenen Seniorin vor, unter dem Namen "smittenedkitten" mehr als 700 urheberrechtlich geschützte Musikdateien im Internet angeboten zu haben. Die Tochter der Beschuldigten, Robin Chianumba, gab hingegen an, dass ihre Mutter eine regelrechte Computerhasserin gewesen sei. In den vergangenen 17 Jahren, als Mutter und Tochter zusammenwohnten, habe sich Gertrude Walton geweigert, einen Rechner im Haus zu installieren.

Nachdem das Faxen der Sterbeurkunde an die RIAA ohne Reaktion blieb, nimmt Robin Chianumba den Vorgang mit Galgenhumor. Sie sei ziemlich sicher, dass sich ihre Mutter nicht aus dem Grab erheben werde, um an der gerichtlichen Anhörung teilzunehmen, wird sie zitiert.

Der Vorfall weckt Erinnerungen an eine der ersten Klagewellen der RIAA. Im Jahr 2003 versuchte der Branchenverband, eine Zwölfjährige wegen Urheberrechtsverletzungen vor den Kadi zu ziehen. Nach Zahlung einer Summe von 2.000 US-Dollar einigte man sich seinerzeit außergerichtlich. (fba)

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