RFID-Tags im Parmesan-Laib

Während große unternehmensübergreifende Radio-Frequency-Identification-Projekte (RFID) wie das von Wal-Mart mit Problemen zu kämpfen haben, liefern kleinere Initiativen bereits wertvolle Ergebnisse. Das Konsortium der Milchproduzenten im italienischen Mantua nutzt die Technik, um den dort produzierten Parmigiano Reggiano "Virgilio" vor billigen Fälschungen aus Osteuropa zu schützen.

Das "Wall Street Journal" hat mit den Milchproduzenten im alten Europa ein Musterbeispiel für einen rentablen RFID-Einsatz entdeckt: Die RFID-Tags werden in die Kruste der frischen Käselaibe eingelassen und speichern Herkunft, Herstellungsdatum sowie die voraussichtliche Qualität und den Preis.

Für die italienischen Käsehersteller vom Consorzio Latterie Virgilio bietet RFID zudem eine neue Lösung für alte Probleme: Bislang wurde in die Laibe eine Seriennummer eingebrannt, die jedoch häufig unlesbar wurde, weil der Käse während seiner sechs- bis 36-monatigen Reifezeit wöchentlich abgebürstet werden muss. Eine ungenaue Identifizierbarkeit verursacht aber Probleme, weil der Preis je nach Qualität stark variiert. In dem zentralen Lagerhaus der Kooperative werden rund 200.000 Käseräder aufbewahrt. Während ein durchschnittlicher 30-Kilo-Laib rund 180 Euro einbringt, lassen sich für die beste Qualität bis zu 300 Euro erzielen. Die Güte wird über eine Reihe von Faktoren wie Klang, Farbe, aber auch mittels Röntgenbildern festgestellt und auf dem RFID-Chip gespeichert. Teure Verwechslungen und Reklamationen sollen für die Kooperative mit einem Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen Euro damit der Vergangenheit angehören.