RFID-Chip soll Euro-Blüten verhindern

Die Europäische Zentralbank (EZB) plant Presseberichten zufolge die Integration von Chips in Euro-Banknoten, um den Euro besser vor Fälschungen zu schützen. Laut "Handelsblatt" verhandelt die EZB derzeit mit dem japanischen Konzern Hitachi über die Realisierung des Vorhabens.

Ein Sprecher von Hitachi habe dies bestätigt, meldet das Handelsblatt. Der so genannte "Mu-Chip" enthält RFID Tags (Radio Frequency Identification), die per Funk ausgelesen werden können. Er speichert eine 38stellige Nummer, mit der die Echtheit der Banknote eindeutig nachzuweisen ist. Um Geldfälschern das Handwerk zu legen, müssten allerdings die Geschäftskassen flächendeckend mit speziellen Scannern ausgerüstet sein.

Der ID-Chip soll auf dem Geldschein weder mit dem bloßen Auge zu erkennen noch erfühlbar sein. Hitachi bietet eigenen Angaben zufolge einen RFID-Chip an, der eine Kantenlänge von etwa 0,4 Millimetern besitzt und die Echtheit von Geldscheinen und Dokumenten gewährleisten soll. Nur: Bei einem Chip-Stückpreis von etwa sieben bis acht Cent würden sich die Kosten für die Geld-Produktion mehr als verdoppeln. Daher kann es durchaus sein, dass der Chip künftig - wenn überhaupt - eher in höherstelligen Euroscheinen (z.B. 200 Euro) eingesetzt wird.

Angesichts der derzeitigen Blüten-Lage ist die EZB fast schon zum Handeln gezwungen. Dem Handelsblatt zufolge nahm die EZB im zweiten Halbjahr 2002 rund 145.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr - im ersten Halbjahr 2002 waren es lediglich 22.000. Unter einer Million echten Geldscheinen sollen im Euro-Raum rund 20 gefälschte Banknoten sein, zu D-Mark-Zeiten lag das Verhältnis laut Handelsblatt bei zehn zu einer Million. (Jürgen Mauerer)