Reporting Manager 2006

Der System Center Reporting Manager 2006 hat die Funktion der Berichtsschnittstelle für die System Center-Infrastruktur. Er kann Daten aus verschiedenen Quellen verwenden, um Analysen durchzuführen, auf denen wiederum gezielt Entscheidungen getroffen werden können.

Der System Center Reporting Manager 2006 zählt wie der Capacity Planner 2006 auch zu den schlankeren Tools im System Center-Portfolio. Die Installationsdateien sind gerade einmal rund 25 MByte groß, was verglichen mit den 1,2 GByte des Data Protection Manager v2 schon fast zu vernachlässigen ist. Das liegt aber auch daran, dass der Microsoft SQL Server nicht mitgeliefert wird. Es wird also eine Installation benötigt, auf der auch schon die Reporting Services eingerichtet sind.

Die Aufgabe des Produkts ist die Analyse von Daten, die in verschiedenen Quellen wie dem Microsoft Systems Management Server 2003, dem Microsoft Operations Manager 2005 und dem Active Directory gesammelt werden. Diese Daten werden in einem „Data Warehouse“ zusammengefasst, auf dem die Reports aufsetzen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, welchen Zusatznutzen ein solches Produkt bringen soll, nachdem es ja auch beim Systems Management Server und beim Operation Manager eigene Reporting-Funktionen gibt. Hier sind drei Gründe zu nennen:

  • Die Aufbereitung der Daten und Berichte ist teilweise etwas leistungsfähiger als bei den im SMS und MOM integrierten Reporting-Schnittstellen.

  • Es können Daten aus mehreren Produkten zusammengefasst werden.

  • Komplexere Analysen für aufwändige Berichte können mit dem Reporting Manager 2006 außerhalb der produktiven Systeme durchgeführt werden, wodurch diese entlastet werden.

Das Produkt ist auf die Performance der Abfragen optimiert, um eben diese komplexen Analysen beispielsweise auch von langfristigen Trends durchführen zu können.

Die Zielrichtung ist, dass beispielsweise über mehrere Monate hinweg Performancedaten von Servern gesammelt werden. Diese Daten können mit anderen Informationen korreliert und analysiert werden. Damit lassen sich beispielsweise Updates von Systemen auf einer besseren Datenbasis planen. Ebenso kann man Informationen über die auftretenden Fehler ermitteln, um auf dieser Basis die erforderliche Kapazität im Support planen zu können.

Installation und Nutzung

Bei der Installation muss neben den allgemeinen Informationen zum Lizenzabkommen und Installationsverzeichnis eine Freigabe für die vom Systems Management Server bereitgestellten Datenquellen erstellt werden. Außerdem muss der SQL Server mit den Reporting Services angegeben werden, der verwendet werden soll (Bild 1).

Bild 1: Der System Center Reporting Manager 2006 basiert auf dem SQL Server 2005 und dessen Reporting Services.
Bild 1: Der System Center Reporting Manager 2006 basiert auf dem SQL Server 2005 und dessen Reporting Services.

Nach der Installation müssen im nächsten Schritt die Daten importiert werden. Die unterstützten Datenquellen wurden weiter oben bereits genannt. Anschließend können sowohl eigene als auch vordefinierte Berichte genutzt werden, um die gewünschten Analysen durchzuführen.

Insbesondere für die Anpassung von Berichten sind allerdings gute Kenntnisse über die SQL Server Reporting Services erforderlich. In der aktuellen Form ist das Tool dennoch eine gute Ergänzung zu anderen System Center-Komponenten, auch wenn es sicherlich noch nicht die finale Lösung ist – Microsoft bezeichnet es im Datenblatt selbst als ersten Schritt hin zu noch leistungsfähigeren Analyseanwendungen. Außerdem muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Werkzeug seinen Nutzen erst mit einer breiten Datenbasis voll entfalten kann. Und bis man diese hat, vergehen schnell ein paar Monate, soweit man nicht bereits vorab konsequent Nutzungsdaten gesammelt hat.