Rekord: Siemens überträgt 1 GBit/s drahtlos

Siemens-Forscher haben mit der Echtzeitübertragung von Daten mit 1 GBit/s per Mobilfunk einen Weltrekord aufgestellt.

Die 1000 MBit/s sind im Vergleich zur derzeit schnellsten Übertragung per WLAN mit rund 50 MBit/s ein Quantensprung. Allerdings bedarf es nach Angaben von Siemens für den Rekord auch eines Antennensystems aus drei Sende- und vier Empfangsantennen mit Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM). Diese Technologien nutzen das Frequenzspektrum besonders effizient aus und gelten deshalb als zukunftsträchtig, etwa wenn es um die Nachfolge von UMTS geht.

Die Technologie hat aber ihren Preis, was die Leistungsfähigkeit der Komponenten betrifft. Vor allem auf Empfängerseite, so die Siemens-Forscher, bedarf es einer sehr hohen Rechenleistung, die aktuelle Mobilfunkchips nicht bieten können. Siemens hat eigenen Angaben zufolge zur Lösung dieses Problems Signalverarbeitungs-Algorithmen entwickelt, die sich auf bestehenden Hardware-Komponenten implementieren lassen.

Das Experimentalsystem wird laut Siemens im 5-GHz-Band betrieben und hat eine Bandbreite von 100 MHz. Siemens Communications hat das System in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik und dem Institut für angewandte Funksystemtechnik entwickelt.

Zu rechnen ist mit einem UMTS-Nachfolger nicht vor 2015. Der Bedarf an Bandbreite wird sich bis dahin aber um den Faktor zehn nach oben entwickeln, schätzt Siemens. "Mehrantennen-Systeme", wie das beim Rekord eingesetzte, übertragen über mehrere Antennen gleichzeitig unterschiedliche Datenströme in demselben Funkkanal und Frequenzband. Im Vergleich zu konventionellen Einzelantennen, die jeweils auf einer separaten Frequenz senden, lässt sich durch das MIMO-Verfahren (Multiple Input, Multiple Output) die Datenrate vervielfachen, indem die teure Ressource Frequenzspektrum wesentlich effizienter genutzt wird. (uba)

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