RegTP will T-DSL-Tarif prüfen

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat der Deutschen Telekom mit der Prüfung des T-DSL-Tarifs gedroht. Grund sei die Behinderung der Wettbewerber beim Breitband-Internet-Zugang, erklärte RegTP-Chef Matthias Kurth.

Demnach habe die Telekom bisher trotz mehrfacher Zusagen noch immer nicht die entsprechenden Vorleistungen für die Konkurrenz erbracht. Diese würde die Anbieter in die Lage versetzen, selbst wettbewerbsfähige DSL-Produkte zu vermarkten. Dabei geht es unter anderem um das so genannte Line Sharing, also die Aufteilung der Telefonleitung in einen schnellen Daten- und einen Sprachkanal.

Die RegTP werde den DSL-Tarif erneut überprüfen, sollte sich in Kürze das Wettbewerbsszenario nicht deutlich verbessern. Es wäre das Beste, die Telekom würde umgehend selbst Anpassungen ihrer DSL-Strategie vornehmen, sagte RegTP-Chef Matthias Kurth. Dem Unternehmen wurde eine Frist bis Anfang Dezember gesetzt.

Obwohl die Gerichte inzwischen bekräftigt hätten, dass die Telekom diese Leistungen zur Verfügung stellen muss, seien bislang keine Lieferbeziehungen ausgehandelt worden, kritisierte Kurth. Auch bei den Mietleitungen gebe es nach wie vor einen nicht hinnehmbaren Rückstand von etwa 9000 unerledigten Aufträgen durch die Telekom.

Wie berichtet, war die Telefongesellschaft Talkline im Mai mit einem Antrag gescheitert, das DSL-Netz der Telekom mitzunutzen. Die RegTP hatte das Ansinnen abgelehnt, da die Telekom damit eine andere Technik hätte aufbauen müssen. Wie es hieß, sehe das Telekommunikationsgesetz eine Zusammenschaltung nur auf der Basis der vorhandenen Strukturen vor. Talkline reichte daraufhin eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen die Entscheidung der RegTP ein, um zu erreichen, dass die Telekom ihr DSL-Netz für die Wettbewerber öffnet.

Details zur DSL-Technik finden Sie hier. (jma)