Regionalcode: EU überprüft DVD-Preise

Die EU-Kommission untersucht die Preisgestaltung von DVDs. Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge hat die EU dazu mehrere Filmfirmen in Hollywood um eine Erklärung gebeten.

Demnach will die Kommission herausfinden, warum Konsumenten in Europa für eine Spielfilm-DVD deutlich mehr bezahlen müssen als Käufer in den USA. Der Import der DVDs jedoch ist durch den Regionalcode nicht möglich - es sei denn, das Abspielgerät ist als "codefree" umgebaut. Genau dieser Regionalcode ist der EU-Kommission ein Dorn im Auge, berichtet die FTD.

Die Filmindustrie hat die Welt bei der Markteinführung der DVD in 6 Regionen eingeteilt. Die USA und Kanada liegen dabei etwa in Region 1, Europa in Region 2 und Australien in Region 4. Ein Region Playback Control (RPC) genannter Mechanismus soll dabei sicherstellen, dass ein DVD-Player nur DVD-Videos aus seiner eigenen Region abspielen kann.

Die EU-Kommision will nun überprüfen, ob sich die Hollywood-Konzerne mit dem Regionalcode wettbewerbswidrig verhalten. Schließlich könnten europäische Kunden wegen des RPC die preiswerteren DVDs aus der Region 1 (USA und Kanada) nicht auf ihren Geräten abspielen, argumentiert die EU.

Hollywood legitimiert den Regionalcode mit dem Schutz vor Softwarepiraterie und Erleichterungen bei der Abrechnung der Tantiemen für Künstler. Auch die Kino-Premierentermine der Studios sollen damit geschützt werden. Schließlich erscheint ein Film in den USA manchmal bereits auf DVD, wenn er in Europa erst in die Kinos kommt. Die EU-Kommission jedoch vermutet laut FTD, dass es der US-Filmindustrie primär darum gehe, das Recht am geistigen Eigentum zu ihren Gunsten auszunutzen. (jma)