Virtualisierung für Server und Desktops mit KVM

Red Hat Enterprise Virtualization 3.1 im Test

RHEV: Lizenzen und Preise

Red Hat lizenziert sein Produkt auf Subskriptionsbasis, der Preis wird auf Basis der Anzahl genutzter CPU-Sockets kalkuliert und hängt vom gewählten Support-Level ab: Je Sockel werden 399 Euro jährlich fällig, bei Premium-Support (24 x 7) sind es 599 Euro (jeweils zzgl. MwSt.). Es gibt keine weiteren Restriktionen wie tatsächlich verbrauchte vRAM oder gewünschte Funktionspakete. Eigenen Angaben zufolge liegt das Red-Hat-Produkt damit stolze 60 bis 80 Prozent unter den Kosten des VMware-Wettbewerbsprodukt vSphere 5. Bei der Bewertung solcher Angaben sollte man allerdings Vorsicht walten lassen, denn die Lizenzmodelle und -kosten sind nur schwer miteinander zu vergleichen.

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Die VDI-Umgebung RHEV for Desktops wird separat lizenziert. 25 concurrent Desktops kosten 300 Euro pro Jahr beziehungsweise 450 Euro mit Premium-Support (zzgl. MwSt.).

Fazit

Red Hat hat lange gebraucht und ist daher der Nachzügler im Markt der Virtualisierungslösungen für Server und Desktops. Die Mühe hat sich jedoch gelohnt. Der Feature-Umfang lässt kaum Wünsche offen, das Produkt liefert die von Red Hat gewohnte Reife. Das gelungene Management, die Integration mächtiger Storage-Features, und das alles basierend auf dem leistungsfähigen KVM-Hypervisor, machen RHEV für Linux- und Windows-lastige Server-Umgebungen zur interessanten quelloffenen Alternative zu vSphere, Hyper-V und XenServer. Ob sich der Linux-Distributor jedoch im großen Stil gegen die Wettbewerber durchzusetzen vermag, bleibt abzuwarten. (wh)

Pro

  • Vollständige, gut zu administrierende Virtualisierungslösung

  • Sehr leistungsfähige Plattform, auch für größte Umgebungen

  • Umfassendes Reporting, nahtlos integriert

  • Nahtlose Storage-Integration

  • Server- und Desktop-Virtualisierung unter einem Dach

  • Differenziertes Berechtigungskonzept

Contra

  • Es werden nur Red Hat Linux und Windows als Betriebssysteme unterstützt.

  • Eine Unterstützung für weit verbreitete Remote-Display-Protokolle wie RDP oder PCoIP gibt es nicht.