RealNetworks startet Musik-Abo-Dienst

Einen Tag nach Listen.com hat jetzt auch RealNetworks seine kostenpflichtige Online-Musikbörse "Goldpass" unter dem offiziellen Namen "RealOne" gestartet. Der Abo-Dienst stützt sich auf das Angebot von MusicNet, der Vertriebsplattform der Musikkonzerne Warner Music, BMG und EMI.

Wie berichtet, sitzt auch RealNetworks bei MusicNet im Boot. Der neue Musikdienst RealOne kostet in der Standardversion 9,95 US-Dollar pro Monat und bietet neben Downloads und Streams Inhalte von 20 neuen Content- und Service-Providern, darunter ABCNews.com, CNN, Fox Sports.com und Wall Street Journal. Software-seitig vereint die RealOne-Plattform erstmals den Real Player mit der RealJukebox unter einer Oberfläche (wir berichteten).

Wer insgesamt 19,95 US-Dollar für den Dienst "RealOne Gold" auf den Tisch legt, erhält zudem Zugriff auf das etwa 100.000 Titel umfassende Archiv von MusicNet, darunter Stücke von Interpreten wie Britney Spears, Eric Clapton, Al Jarreau oder REM. Im Preis enthalten sind 100 Downloads und 100 Streams pro Monat. Nachteil: Die Titel laufen nur 30 Tage lang und lassen sich weder auf eine CD brennen noch auf einem MP3-Player abspielen. Wegen noch ungeklärter Probleme beim Urheberrecht ist RealOne zunächst nur in den USA verfügbar.

Im Geschäft mit Online-Musik erwarten Experten in den kommenden Jahren rasant steigende Umsätze. Die Marktforscher von IDC sagen für das Jahr 2005 einen Gesamtumsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar für die Branche voraus. Am gestrigen Montag erst war Listen.com mit seinem Abo-Angebot Rhapsody gestartet, das sich vor allem auf Musik unabhängiger Musiklabels stützt. Die Kunden können hier zwischen mehreren Monatsangeboten zum Preis von 5,95 bis 7,95 US-Dollar wählen.

In Kürze soll auch Pressplay, die gemeinsame Vertriebsplattform der Musikkonzerne im Komplettbetrieb Sony und Universal Music, ans Netz gehen. Den Prototypen mit 600 Songs im Angebot hat Vivendi Universal bereits gestartet. Napster hingegen wird sein kommerzielles Angebot wegen Problemen bei der Beschaffung von Lizenzen voraussichtlich erst im Frühjahr 2002 auf den Markt bringen. (jma)