RealNetworks goes Opensource

Streaming-Experte Real Networks will die nächste Generation seiner Medien-Software im Quelltext allen zugänglich machen. Der "Helix Universal Server" soll erstmals alle digitalen Medienformate versenden können.

Der Schritt ist ebenso riesig wie gewagt: Von MP3 über RealVideo, Quicktime bis Windows Media soll Helix alles durchs Netz schicken können, was da tönt und sich bewegt.

Dies kündigte RealNetworks am Dienstag (Ortszeit) in San Francisco an. Rechtliche Probleme mit den Streaming-Formaten anderer Hersteller sieht Real nicht. Man habe lediglich den Datenverkehr zwischen Server und Client überwacht, und darauf seine eigenen Streaming-Algorithmen entwickelt, sagte CEO Rob Glaser. Er bezeichnete dies als "Reinraum-Methode", in Anlehnung an die Halbleiterfertigung.

Real hat bereits Partner wie die Deutsche Telekom, Intel, Sony, Symbian und RedHat im Boot - immerhin soll Helix unter Linux, diversen Unixen und Windows laufen. Damit noch andere Entwickler dazukommen, hat man die Helix Community ins Leben gerufen, die stilecht gleich unter einer .org-Adresse zu finden ist.

Freilich will man am Server selbst erst einmal Geld verdienen - andere Entwickler können ihn aber erweitern oder Anwendungen dafür schreiben. Die Lizenzen kosten je nach Bandbreite der Lösung 2000 bis 42.600 US-Dollar.

Ein SDK für Helix ist hier nach vorheriger Registrierung zu finden. Der Source des Clients soll in 90 Tagen veröffentlicht werden, die Quelltexte für Server und Encoder bis Ende des Jahres. Real plant, die Source-Lizenz der OSI vorzulegen. (nie)