Razzia gegen Raubkopierer

Nach Angaben der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) fanden die Razzien gegen die Betreiber der Internet-Seite "ftpwelt.com" statt. Dort seien seit über einem Jahr Raubkopien von Kinofilmen, Computerspielen, Software-Produkten und Audio-Titeln zum Download angeboten worden. Laut GVU war die Webseite einer der bekanntesten kommerziellen Download-Services im deutschsprachigen Raum.

Das zuständige Amtsgericht in Mühlhausen hat laut GVU gegen alle vier Hauptbeschuldigten Haftbefehle erlassen. Neben dem Vorwurf des Raubkopierens werde auch wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt.

Wie die GVU weiter mitteilt, wurden über ftpwelt.com im Zeitraum zwischen Juni 2003 und September 2004 Raubkopien an über 45.000 Kunden verkauft. Die Beschuldigten sollen so über eine Million Euro eingenommen haben. Der Schaden bei den betroffenen Rechteinhabern liege vermutlich im zweistelligen Millionenbereich.

Bei dem illegalen Dienst mussten sich die Interessenten anmelden und ein Mitglieds-Abo oder Download-Paket kaufen. Mit einem Passwort gelangten sie dann auf Server, die laut GVU außerhalb Deutschlands eingerichtet waren. Eine "Flatrate" für 135 Euro im Monat soll ebenfalls im Angebot gewesen sein. Die Bezahlung erfolgte per Kreditkarte, Online-Banking oder Telefonrechnung.

Gründer des Internet-Dienstes sind zwei Brüder aus Thüringen sein. Die Ermittlungen sind nach Angaben von Heise online durch Recherchen des Berliner Tagesspiegels und des Computermagazins c't unterstützt worden. Der c't liegen laut Heise online Schriftwechsel vor, unter anderem über Server-Bestellungen in Russland. Der Berliner Tagesspiegel berichtet in seiner Online-Ausgabe weiter über den Fall. (uba)