Drei.to gibt auf

Raubkopierer-Portal geht freiwillig offline

Abgeschreckt von der Festnahme der Kino.to-Betreiber und aus Angst vor einer strafrechtlichen Verfolgung wurde das Raubkopierer-Portal Drei.to nun freiwillig vom Netz genommen.

Nach Kino.to ist mit Drei.to nun eine weitere illegale Medien-Website offline gegangen. Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) heute mitteilte, sei dieser Schritt auf Wunsch des Betreibers jedoch freiwillig erfolgt. Der aktuelle Eigentümer hatte das Portal erst vor zwei Monaten erworben und fürchtet nun eine strafrechtliche Verfolgung, ähnlich wie bei Kino.to .

Drei.to: Seit 2004 online, vormals als 3dl.com.
Drei.to: Seit 2004 online, vormals als 3dl.com.

Drei.to wurde 2004 unter dem Namen 3dl.am ins Leben gerufen. Der Medien-Server des Portals stand damals noch in der Schweiz. Vier Jahre später stellte die schweizerische Vereinigung zur Bekämpfung der Piraterie (SAFE) erstmals Strafanzeige gegen die Website. Der Betreiber von 3dl.am konnte selbst nach mehreren Anläufen nicht ermittelt werden, weshalb die Anzeige im vergangenen Jahr fallen gelassen wurde.

Neuerliche Ermittlungen führten die Behörden schließlich auf die Spur eines früheren Betreibers, der die Leitung des Portals von Dezember 2007 bis Juli 2009 übernommen hatte. Innerhalb dieser Zeit erwirtschaftete 3dl.am monatlich umgerechnet 33.000 Euro. Aufgrund von gewerbsmäßiger Urheberrechtsverletzungen und Verletzungen des Markenrechts erging gegen den Mann Mitte April 2011 ein Strafbefehl über 90 Tagessätze.

Vor zwei Jahren wurde das Portal nach Angaben des Eigentümers für 85.000 Euro weiterverkauft und 2010 schließlich in Drei.to umbenannt. Der aktuelle Betreiber erwarb die Rechte an der Website vor zwei Monaten. Laut Behörden-Angaben bot Drei.to Zugriff über 57.000 illegale Konsolen- und PC-Spiele. Das Portal linkte außerdem auf Musik, Filme und Pornos. (PC-Welt/mec)