Von 10 GBit/s bis 100 GBit/s

Ratgeber: Wann lohnt sich welches Gigabit-Ethernet?

Der nächste Evolutionsschritt: 40- und 100-Gigabit-Ethernet

Mit 40-Gigabit-Ethernet respektive IEEE 802.3ba steht seit 2010 der Nachfolger von 10 GbE bereit. Das IEEE ist bei 40 GbE davon abgekommen, Ethernet in Zehnerschritten weiterzuentwickeln, also von 1-Gbit/s über 10-Gbit/s zu 100-Gbit/s. Dies resultiert daraus, dass zunächst keine passenden Steckverbindungen für Datenraten von 100-Gbit/s zur Verfügung standen. Erste Switches für 40 GbE stehen seit der zweiten Jahreshälfte 2010 zur Verfügung.

Vorausschauend: Der Bedarf an 40 GbE und 100 GbE wird laut Cisco unter anderem durch den starken Anstieg der I/O-Datenraten im Access-Layer wachsen. Allerdings sind derzeit nur wenige Switches im Einsatz, die 40 GbE unterstützen.
Vorausschauend: Der Bedarf an 40 GbE und 100 GbE wird laut Cisco unter anderem durch den starken Anstieg der I/O-Datenraten im Access-Layer wachsen. Allerdings sind derzeit nur wenige Switches im Einsatz, die 40 GbE unterstützen.
Foto: Cisco

Nach Marktdaten von Cisco Systems sind derzeit noch relativ wenige 40 GbE-Switches im Einsatz. Ab 2017 werden dann solche Systeme 10-Gigabit-Switches übertrumpfen, und im Jahr 2018 sind 40-Gbit/s-Systeme Stand der Technik, während 10 GbE-Switches weitgehend von der Bildfläche verschwunden sein werden.

Grund für diese langsame Einführung der 40-GbE-Technologie dürfte primär der Preis sein. So ist es heute in der Regel günstiger mehrere parallele 10-GbE-Strecken aufzubauen als auf eine 40-GbE-Verbindung zu setzen. Das gleiche gilt auch für Unternehmen die sich überlegen von 40 auf 100 GbE zu migrieren.

Keine Änderungen am Netzwerkdesign

Die gute Nachricht ist, dass Ethernet mit 40-Gbit/s keine Änderungen an den höheren Ebenen des Netzwerks erfordert, also an den Netzwerkprotokollen und Anwendungen. Das bedeutet beispielsweise, dass das Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP) zur Kopplung von Switches und Routern oder das Open-Shortest-Path-First-Protokoll (OSPF) zwischen Routern auch im Zusammenspiel mit 40- oder 100-Gigabit-Ethernet-Interfaces eingesetzt werden kann. Anwendungen, Server und Storage-Systeme profitieren vielmehr von den im Vergleich zu GbE- oder 10 GbE niedrigeren Latenzzeiten.

Technische Details: die Spezifikationen und maximalen Distanzen für 40 GbE und 100 GbE
Technische Details: die Spezifikationen und maximalen Distanzen für 40 GbE und 100 GbE
Foto: R&M

Anders sieht es jedoch auf der physikalischen Ebene aus. Sowohl 40 GbE als auch die Ethernet-Variante mit 100 Gbit/s erfordern nicht nur neue Switches und Router, sondern auch eine neue Verkabelung und die entsprechenden Schnittstellen (Steckverbindungen). Für den Anwender bedeutet dies, dass er spätestens mit Einführung von 40 GbE und später 100 GbE die Netzwerkinfrastruktur erneuern muss, dass in der Anfangsphase noch mit horrenden Kosten verbunden ist.