Daten nach Nutzungsgrad ablegen

Ratgeber Storage Tiering - in Schichten zum optimalen Speicher

Automated Tiered Storage

Mithilfe von Automated Tiered Storage (ATS) lassen sich Daten automatisch auf dem Speichersystem beziehungsweise Storage-Medium platzieren, das für den betreffenden Datenbestand das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Dies gilt für die Verfügbarkeit, die Zugriffszeiten und den Preis pro GByte. ATS fasst unterschiedliche Speicherressourcen zu virtualisierten Storage-Pools zusammen, zwischen denen Daten hin- und herbewegt werden.

Wo ein Daten-"Stück" (Junk oder Block) idealerweise gelagert wird, ermitteln ATS-Lösungen anhand von Meta-Daten, die die Nutzungsintensität und Bedeutung dieser Daten widerspiegeln. Eine zentrale Funktion von aktuellen ATS-Systemen ist die Fähigkeit, keine kompletten Volumes zu verwalten, sondern Sub-LUNs, also kleine, oft nur mehrere MByte große Datenbereiche auf Volumes von Speichermedien. Damit ist es möglich, Daten innerhalb kürzester Zeit von einem Tier auf einen anderen zu transferieren.

Wann sich Storage Tiering aus strategischer Sicht lohnt

Die Einführung von Storage Tiering ist längst nicht mehr nur eine Frage der Technik, über die die IT-Abteilung im Alleingang entscheidet. Ein CIO muss gegenüber der Geschäftsführung oder dem Finanzvorstand gute Argumente anführen, um grünes Licht und ein Budget für den Umbau der Storage-Umgebung zu erhalten. Die Implementierung von Storage Tiering ist dann empfehlenswert, wenn einer oder mehrere der folgenden Faktoren vorhanden sind:

  1. wenn der Geschäftserfolg des Unternehmens entscheidend von der IT-Infrastruktur und damit auch von der Storage-Umgebung abhängt. Das klingt trivial, ist jedoch vielen Unternehmen nicht bewusst. Selbst ein mittelständischer Handwerksbetrieb mit 25 oder 50 Mitarbeitern kann Kosten sparen und den Service verbessern, wenn er ein effizientes Daten- und Storage-Management implementiert;

  2. wenn absehbar ist, dass bei den Anwendungen, die über das Unternehmensnetz bereitgestellt werden, drastische Änderungen anstehen;

  3. wenn im Unternehmen viele unterschiedliche Anwendungen vorhanden sind, gegebenenfalls sogar abteilungsspezifische Applikationen. Dies führt dazu, dass eine Vielzahl von Datentypen und -formaten Verwendung findet. In der Praxis kann ein Großteil der Informationsbestände auf Speichermedien der Kategorie 3 ausgelagert werden;

  4. wenn die IT-Abteilung immer mehr Ressourcen für die Verwaltung der Datenbestände bereitstellen muss, speziell mehr Storage-Spezialisten. Dieser Trend erfordert die Automatisierung von Storage-Management-Aufgaben, etwa mithilfe von Automated Tiered Storage;

  5. wenn die IT-Abteilung nachweisen kann, dass sie maßgeblich zum Geschäftserfolg beiträgt, beziehungsweise die Geschäftsführung sich dieser Tatsache bewusst ist;

  6. wenn die Kommunikation zwischen Fachabteilungen und IT-Abteilung "funktioniert". Dies betrifft vor allem die klare Definition der Anforderungen seitens der Fachabteilungen an die IT. Die IT-Fachleute können auf Basis dieser Daten Rückschlüsse auf die Auslastung der Storage-Systeme ziehen und notfalls das Storage-Management und die Speicherkapazitäten entsprechend anpassen.