IT-Sicherheit 2010

Ratgeber - So schützen Sie sich vor den neuen IT-Bedrohungen

Spam und Phishing

Unerwünschte Werbemails werden wohl auch 2010 die Postfächer der Nutzer verstopfen. Dabei ist Spam einer der Gründe, warum aktuelle Netze immer stärker be- und teilweise überlastet sind. Wie der Sicherheitsdienstleister eleven zuletzt veröffentlichte, erhalten einzelne Nutzer bis zu 3000 Spam-E-Mails am Tag. Der Anbieter Kaspersky hat ermittelt, dass im Oktober 2009 durchschnittlich 85,7 Prozent aller E-Mails Spam waren. Ein Großteil der Werbenachrichten fällt dabei in den Bereich Medikamente. In diesem Bereich besonders aktiv ist laut Sophos das russische Netzwerk Partnerka. Dieses Netzwerk bedient sich dabei zusätzlich eines Affiliate-Netzwerks, um neue Opfer anzulocken. Im Durchschnitt könne man 16,000 US-Dollar verdienen - pro Tag.

Hand in Hand mit Spam gehen Phishing-Attacken. Auch wenn Phishing 2009 deutlich weniger im Rampenlicht stand, haben die Hintermänner ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Allein im November 2009 verzeichnet die Anti-Phishing-Site Phishtank 5253 aktive Phishing-Seiten. Allerdings haben sich die Ziele geändert. Statt wie bisher hauptsächlich auf die Zugänge von Banken zu gehen, geraten vor allem eBay und PayPal in den Fokus der Kriminellen. 2010 werden diese Attacken nicht abebben. Der Anbieter Bitdefender sieht sogar einen deutlichen Zuwachs im Bereich des Spear Phishings. Dabei handelt es sich um gezielte Angriffe, vor allem auf Unternehmen. Die E-Mails werden dabei so gestaltet, dass sie der Empfänger für legitime, hausinterne Informationen hält und im schlimmsten Fall Zugangsdaten zum System verrät.

Gegenmaßnahmen: Spam und Phishing lassen sich für Unternehmen hauptsächlich am Mailserver bekämpfen. Wie auch beim Thema Anti-Virus verspricht eine Reputations-basierte Lösung langfristig einen deutlichen besseren Schutz. Der Nachteil ist hier allerdings oftmals der Anschluss an die Cloud-Umgebung eines Anbieters. Allerdings gehen vor allem im Bereich Anti-Spam die Vorurteile gegen Outsourcing und Hosted-Lösungen immer weiter zurück.