Software-Häppchen" als Zukunftsmodell
Ratgeber für den Weg in die Cloud
Zeit und Kosten sparen
Dabei birgt die Nutzung einer Cloud-Infrastruktur ein nicht unerhebliches Potenzial an Zeit- und Kosteneinsparungen. Zum einen lassen sich neue Anwendungen sehr schnell operativ einbinden und dadurch Funktionalitäten variabel erweitern. Mitarbeiter in den Fachabteilungen haben somit immer die Anwendungen zur Hand, die sie gerade benötigen. Zum anderen entfällt die Investition in eigene Hardware (und den Support dafür). Auch der Aufwand für Softwarewartung und -updates sinkt erheblich. Auf diese Weise kann sich die IT-Abteilung auf Initiativen im Kerngeschäft konzentrieren, statt sich mit der Implementierung und dem Support für unterschiedlichste On-Premise-Technologien herumschlagen zu müssen.
Und last but not least bietet die Cloud maximale Skalierbarkeit und Flexibilität, das heißt optimale Lastverteilung, Hochverfügbarkeit und effiziente Systemauslastung.
Cloud-Zugang zu Datenanalyse
Gerade für hochkomplexe Unternehmenssoftware - also etwa Analytics-Lösungen - ist die Akzeptanz für die Cloud generell noch nicht so hoch wie für On-Premise-Varianten. Eine Cloud-Lösung für Analytics bietet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor allem dann an, wenn einzelne Big-Data-Analytics-Aufgaben isoliert von vorhandenen Infrastrukturen gelöst werden müssen. Das betrifft aktuell oft die Verarbeitung von großen Mengen unstrukturierter Daten. Ein typischer Fall ist die Analyse von Social-Media-Content, also eine hochkomplexe Form von Text Analytics. Hier gibt es aus dem Markt eine spezifische Nachfrage nach Cloud-Lösungen. Deshalb bietet SAS die Lösung Social Media Analytics ausschließlich in der Cloud an. Grundsätzlich ist aber jede aktuelle Software von SAS in der Cloud verfügbar.
- Vier Typen von Cloud-Workern
IBM gilt als Vorreiter: Im Rahmen des Programms "Liquid" fallen die Grenzen zwischen eigenen und angeheuerten Spezialisten. Auch anderswo haben "Cloud-Arbeiter" Konjunktur. - Cloud-Nomade
Die extremste Form des Arbeitens in der Cloud praktiziert der umtriebige "Cloud-Nomade". Er hat keine ausgeprägten Kernkompetenzen, ist vollkommen flexibel und in vielfältiger Form einsetzbar. Seine Arbeitsleistung bietet er fast wie ein mittelalterlicher Tagelöhner an und muss letztlich "nehmen, was kommt". Beispiele für diese Variante findet man bei einfachen Programmiertätigkeiten oder einzelfallspezifischen Rechercheaufgaben. - Cloud-Unternehmer
Eine stärkere Position hat dagegen der "Cloud-Unternehmer". Er verfügt über ganz spezifische Kernkompetenzen, für die er - Nachfrage einmal vorausgesetzt - auch einen guten, im Fall von gefragtem Spezialwissen sogar sehr guten Preis erzielen kann. Wegen der Transparenz in der Wolke agiert er als Unternehmer in eigener Sache, der zwar für Abnehmer "gläsern" ist, aber trotzdem gesucht wird. Typischerweise arbeiten Cloud-Unternehmer an komplexeren Computerprogrammen, erfüllen Unteraufträge bei umfangreicheren Tätigkeiten und leisten auftragsgetriebene Entwicklungsarbeit. - Cloud-Ameise
Während die bisher genannten Arbeitsweisen von Einzelkämpfern praktiziert werden, gibt es beim Arbeiten in der Wolke auch Verbundlösungen. Unter den niedrig qualifizierten Akteuren findet sich die emsige "Cloud-Ameise". Sie ist Teil eines großen Ganzen, zu dem sie etwas beisteuert. Die Cloud-Ameise weiß weder, wer die anderen Ameisen sind, noch was diese machen. Sie ist aber Teil des Kollektivs und vergibt zum Beispiel Tags zu Artikeln oder sucht Adressen und Personen im Internet. - Cloud-Kader
Schließlich gibt es die Zugehörigkeit zum "Cloud-Kader". Auch diese Akteure arbeiten in der Gruppe. Allerdings haben sie zwei Vorteile. Zum einen zeichnen sie sich durch hohe Qualifikationen aus. Zum anderen gehören sie zum definierten Lieferantenkreis renommierter Unternehmen, sind also "im Kader". Aufgaben, die hier anfallen, betreffen umfangreiche Updates von Computerprogrammen, laufende Aktualisierungen von Social-Media-Auftritten, Betreuung von klar definierten Kundengruppen sowie generell den User-Support.
Individuelle Softwarepakete
Der Trend bei Cloud-Dienstleistungen geht hin zum One Stop Shopping, das heißt, diese werden in naher Zukunft immer häufiger als Self-Service angeboten werden. Der Kunde kann also auf die Website des Anbieters gehen, selbst aus einer Vielzahl an Cloud-Diensten wählen und sich sein ganz individuelles, für seine Bedürfnisse passendes Paket zusammenstellen.
Interessant wird auch zu beobachten sein, wie die verschiedenen technologischen Komponenten - Cloud, Big Data, Mobile, Social Media - zusammenwachsen werden. Man spricht heute schon von SMAC (Social, Mobile, Analytics und Cloud) im Hinblick auf ein künftiges übergreifendes Cloud-Konzept, das alle diese Ansätze integriert.
Fest steht, die IT-Landschaft verändert sich drastisch, und die Wahrscheinlichkeit wächst, dass in zehn Jahren Anwendungen ausschließlich über eine Cloud-Infrastruktur bereitgestellt werden. Darauf müssen sich Anbieter und Anwenderunternehmen gleichermaßen einstellen. (rb)