Schalten und walten im LAN

Ratgeber: Die richtigen Netzwerk-Switches für Unternehmen

Stacking-Switches

Aufgrund dieser langen Dauer wurde 2003 die Revision des 802.1d-Standards verabschiedet und STP zugunsten von RSTP (IEEE 802.1w) komplett ersetzt. Beim Einsatz von RSTP wird der Neuaufbau der Hierarchie schneller durchgeführt, Zeiten von unter einer Sekunde sollen möglich sein. Ein weiterer Nachfolger von STP ist das Multiple Spanning Tree Protocol (MSTP, IEEE 802.1s). Mit MSTP entstehen mehrere voneinander unabhängige Spannbauminstanzen für verschiedene VLANs. So kann der Admin den Verkehr von verschiedenen logischen Netzen über unterschiedliche Wege leiten. Hersteller wie Netgear und D-Link melden in letzter Zeit, dass Kunden vermehrt von Spanning Tree abkommen. Es gibt zu viele Probleme mit der Konfiguration des Protokolls, die Skalierung in größeren Netzen ist schwierig, und trotz korrekter Anwendung können Schleifen entstehen. Wo es möglich ist, nutzen Kunden deshalb Stacking-Switches und Link-Aggregation, um die benötigte Redundanz zu schaffen.

Stacking-Switches werden übereinandergesetzt und dabei durch einen speziellen Steckverbinder verbunden. Dieser interne Bus sorgt für den Interconnect zwischen den einzelnen Geräten und bildet gleichzeitig ein vereinheitlichtes Managementsystem. Die miteinander verbundenen Geräte präsentieren sich nach außen als eine Systemeinheit mit nur einer IP-Adresse. Somit sind Uplinks für die Nutzdaten, also Verbindungen zwischen den gestackten Switches über Netzwerkkabel, überflüssig.

Solche Stacking-Switches haben oft mehrfach redundante Stromversorgungen und bleiben auch beim Ausfall eines Gerätes funktionsfähig, weil die Stacking-Verbindung rein passiv erfolgt. Wenn dann noch mehrere Ports durch Trunking zu einer logischen Einheit kombiniert werden können, lassen sich hoch redundante Switch-Gebilde zusammenstellen, wenn auch nur innerhalb einer Produktfamilie eines Herstellers.