Datensicherung und Archivierung auf Tape Libraries

Ratgeber: Automatisches Speichern auf Band

LTO hat sich als Quasi-Standard durchgesetzt

Hatte der Kunde noch vor wenigen Jahren die Qual der Wahl zwischen einem halben Dutzend professionell eingesetzter Bandformate, ist heute LTO das Maß aller Dinge und dominiert bis auf wenige Nischenlösungen den Markt. Dies lässt sich vor allem mit der stringenten Produktentwicklung und der Aussicht auf neue Formate bis zum achten Typ (LTO-8) begründen.

Die einzelnen Formate werden seit langer Zeit mit regelmäßigen Abständen von zwei Jahren verlässlich von der Industrie eingeführt. Natürlich steht zurzeit LTO-5 als noch aktuelle Generation (LTO-6 steht in den Startlöchern) in der Gunst der Anwender an erster Stelle. LTO-Laufwerke verschiedener Hersteller und Generationen sind sowohl abwärts als auch untereinander kompatibel, sodass die Aufrüstung von nunmehr vier und mehr Jahre alten LTO-3-Systemen leicht geplant und durchgeführt werden kann. Abwärtskompatibel heißt hier, dass sich die unmittelbare Vorgängergeneration lesen und beschreiben und die beiden vorhergehenden Generationen lesen lassen. Hiermit können die Hersteller einen direkten Migrationspfad älterer Kassetten auf die aktuelle Version gewährleisten.

Band-Exoten kaum noch von Bedeutung

Linear-Tape-Open, kurz LTO, war nicht immer der Platzhirsch unter den Bandmedien. Über Jahre lieferte sich dieses Format vor allem mit SDLT (Super-Digital-Linear-Tape) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Position als Marktführer. Letztlich konnte sich LTO aufgrund stabileren Betriebs, kürzerer Entwicklungszyklen und höherer Leistungsprofile durchsetzen.

IBM System Storage TS3100: Die IBM-TS3100-Serie richtet sich vor allem an mittlere bis große Unternehmen mit hohem Speicherbedarf für bestehende Backup-Systeme.
IBM System Storage TS3100: Die IBM-TS3100-Serie richtet sich vor allem an mittlere bis große Unternehmen mit hohem Speicherbedarf für bestehende Backup-Systeme.
Foto: IBM

Daneben existierten noch zahlreiche andere Formate, die sich in Nischenbereichen großer Beliebtheit erfreuten. Dazu gehören AIT und S-AIT von Sony, Mammoth von IBM, VXA von Exabyte oder das vor einigen Jahren wiederbelebte DAT von HP. Unterstützten Bandbibliotheken früher oft mehr als ein Format, findet man heute eben nur noch LTO.

Die einzige Extrawurst wird von IBM gebraten: Die TS-Reihe ist eine hochperformante Eigenentwicklung von Big Blue. In den dazugehörigen Bibliotheken lässt sich aber auch LTO einsetzen. Anwender, die noch benötigte Daten auf solchen Bändern schlummern haben, tun gut daran, sich eine Migrationsstrategie zurechtzulegen und umzusetzen.