PS2: Sony dementiert Rückruf von Memory Cards

Der Sony-Konzern widerspricht den Meldungen von Online-Medien, denen zufolge alle Memory Cards der Playstation 2 zurückgerufen werden sollten. Zwar gebe es vereinzelt Probleme bei der Wiedergabe von DVD-Videos und mit dem Spiel "Ridge Racer V", an einen generellen Rückruf sei aber nicht gedacht.

Die Speicherkarte der Playstation 2 ist ein fester Bestandteil des Systems. Darauf werden nicht nur Spielstände abgelegt, der Flash-Speicher des Moduls enthält auch Treiber-Software. Ein Memory-Controller und das Verschlüsselungssystem MagicGate der Playstation 2 stecken ebenfalls in der Karte.

Nach Medienberichten aus Japan wird bei einigen Geräten der Treiber für DVD-Videos von der Memory Card gelöscht, wenn das Rennspiel "Ridge Racer V" auf der Playstation 2 läuft. Sony hat dieses Problem inzwischen bestätigt, spricht aber von Einzelfällen. An einen generellen Rückruf sei nicht gedacht.

Am vergangenen Wochenende hat Sony die gesamte erste Produktion von 720.000 Geräten der Playstation 2 verkauft. Geplant war eine Million Geräte abzusetzen. Allein über das Internet hat Sony 380.000 Bestellungen entgegengenommen, an diese Kunden aber nur 120.000 Geräte geliefert. Während laut Sony die Konsole selbst in ausreichenden Stückzahlen produziert wird, sind die Memory Cards knapp. Sie werden von mehreren Zulieferern hergestellt, darunter auch Toshiba. Der Halbleiter-Hersteller schiebt die Schuld auf Sony: Man habe kein Problem, genügend Chips zu liefern, sagte ein Toshiba-Sprecher in Japan gegenüber den IDG News Services.

Die Verschlüsselungs-Techniken der Memory Cards verhindern laut Sony auch einen Export der Playstation 2 aus Japan. Das sei nach japanischem Außenhandelsrecht illegal, gab der Konzern an. Für den internationalen Markt werde eine eigene Version der Konsole entwickelt, die ab Herbst auch in Deutschland verkauft werden soll. (fkh/nie)