Professionalisierung von Malware schreitet voran

G DATA hat 2006 einen deutlichen Anstieg von Malware beobachtet. Insgesamt gingen den Security Labs des Unternehmens mehr als 39.000 neue Schadprogramme in die Netze.

Die Analyse der Daten zeige, dass 2006 nur scheinbar als ruhig zu bezeichnen ist, so G Data. Zwar seien größere Outbreaks ausgeblieben, dafür habe sich jedoch die Angriffstaktik gewandelt. Zielgerichtete Attacken auf einzelne Anwendergruppen traten an Stelle von unspezifischen Massenmails. Hinter den Malware-Entwicklern stecken zudem nicht mehr ambitionierte Einzeltäter, sondern hoch differenzierte Netzwerke der organisierten Kriminalität. Klassische Viren sind auch 2006 weiter auf dem Rückzug. Dafür verzeichnet G Data eine deutliche Zunahme von Trojanern, Ad-/Spyware und Backdoors.

Die Professionalisierung der Malware-Industrie spiegelt sich 2006 in den verbreiteten Schadprogrammen wider. Die länderübergreifend agierenden kriminellen Organisationen legen den Fokus auf finanziell lukrative Bereiche wie Diebstahl und Handel mit Kreditkarteninformationen oder Vermietung von Botnetzen zur Verbreitung von Spam. Dies erklärt die deutliche Zunahme von Trojanern (+60 Prozent), die für mehr als 80 Prozent aller Online-Datendiebstähle verantwortlich sind. Neben Trojanern wuchs laut G Data 2006 die Zahl von Ad-/ Spyware (+43 Prozent) und Backdoors (+33 Prozent) am rasantesten.

Das Rückgrat der Malware-Industrie sind wie im Vorjahr leistungsfähige Botnetze. Die Verbreitung von Spam- und Phishing-Mails und Malware wäre ohne Botnetze als leistungsfähige Cyber-Crime-Infrastruktur nur schwer möglich. Die Angriffstaktik der Cyber-Kriminellen hat sich 2006 jedoch verändert. Statt weltweiter Massenmails kommen zielgruppenspezifische Angriffe zum Einsatz. Ralf Benzmüller, Leiter G DATA Security Labs: „Botnetze sind das Herzstück der Cyber-Crime-Ökonomie. Die ausgiebige Nutzung von Botnetzen wird sicherlich auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Im Bereich Adware, Spyware und Phishing erwarten wir von Online-Kriminellen sogar ein noch größeres Engagement.“

Entgegen vereinzelten Medienberichten spielten Malware für Handys und PDAs keine bedeutende Rolle. Der Grund hierfür ist in der technisch schwierigen Verbreitung, den fehlenden „Geschäftsmodellen“ und den unterschiedlichen Betriebssystemen zu sehen. 2006 traten hier insgesamt nur 73 neue Schadprogramme auf.

Der G DATA Malware Report 2006 steht als Kurzfassung und ausführliche Version als PDF-Dokument zur Verfügung. (Detlef Scholz)

tecCHANNEL Shop und Preisvergleich

Links zum Thema Eingabegeräte

Angebot

Bookshop

Bücher zum Thema Hardware

eBooks (50 % Preisvorteil)

eBooks zum Thema Hardware

Preisvergleich

Eingabegeräte