Ratgeber

Probleme mit Freigaben lösen

Verzögerungen durch „Arbeitsgruppen“

Die „Arbeitsgruppe“ hat Microsoft vor mehr als 20 Jahren eingeführt. Für den Datenaustausch ist diese Grüppchenbildung an sich irrelevant, und im Heimnetz ist sie erst recht völlig überflüssig. Da sie aber nun einmal existiert und der Standardname (aktuell „Workgroup“) mehrfach geändert wurde, sind oft auch in kleinen Netzen mehrere „Arbeitsgruppen“. Das ist kontraproduktiv, weil sich Rechner untereinander schneller finden, wenn sie einer einheitlichen Gruppe angehören.

Gegebenenfalls lässt sich die „Arbeitsgruppe“ auf allen Windows-PCs vereinheitlichen – nämlich mit der Tastenkombination Win-Pause und „Einstellungen ändern“ und dann nochmal „Ändern“. Für die Umstellung ist ein Neustart erforderlich.

Linux-PCs/Platinen-Server im Netz lassen sich ebenfalls in die Arbeitsgruppe eingliedern: Der Befehlsmbclient -L localhost zeigt die aktuelle Zuordnung. Ist eine Umstellung nötig, müssen Sie mit

sudo nano /etc/samba/smb.conf

eine Konfigurationsdatei öffnen.

Der maßgebliche Eintrag steht nach „workgroup=…“. Nach dem Gleichheitszeichen tragen Sie die Arbeitsgruppe ein und speichern die Datei. Auch hier ist ein Neustart erforderlich.

Heimnetzgruppe für homogene Netze

Wer eine Monokultur mit Windows 7 und 8 benutzt, sollte nicht zögern, die Heimnetzgruppe zu verwenden. Sobald aber auch andere Systeme mitspielen (Linux, Android, Mac-OS X), wird die Heimnetzgruppe potenziell zum Problem: Ein Windows in der Heimnetzgruppe beherrscht zwar auch noch die klassische Freigabe auf Benutzerebene, doch bei der Kombination beider Freigabetechniken gibt es Kollisionen: Hintergrund ist ein stilles Standardkonto „HomeGroupUser$“, mit dessen Hilfe Windows automatisch dafür sorgt, dass Netzfreigaben in der Heimnetzgruppe immer auch die lokalen Dateirechte erhalten. Nun kann aber ein Netzrechner immer nur mit genau einem Konto auf eine Freigabe zugreifen. Hat der Rechner bereits eine Verbindung via Heimnetzgruppe, scheitert eine weitere auf Benutzerebene. Betroffen sind also ausgerechnet zugreifende Windows-Systeme.

Bei richtiger Organisation muss aber dieses Verhalten auch in einem heterogenen Netz nicht zwingend stören: Dient etwa ein Linux-Gerät ausschließlich als Server, und ein Android-Gerät ist ausschließlich Netzwerk-Client an diesem Server, so können sich die Windows-Rechner ohne Kollisionen in der Heimnetzgruppe miteinander unterhalten – und natürlich auch den Linux-Server nutzen.

Sicherheitswarnung abschalten

Beim Netzwerkzugriff über einen Rechnernamen muss immer ein „Master Browser“ (ein Netzrechner, den Sie mitnbstat –a [name] herausfinden können) die Übersetzung zur eigentlichen IP übernehmen. Das lässt sich umgehen und damit der Zugriff beschleunigen, wenn Sie gleich den direkten Weg über die LAN-IP-Adresse nehmen – also etwa statt eines Favoriten-Links im Explorer statt „Raspi“ gleich „192.168.1.200“ verwenden. Aber hier erweist sich Windows dann als heikel: Was von einer IP-Adresse statt von einem Netbios-Host-Namen kommt, verursacht eine Sicherheitswarnung. Das heißt: Jedes Kopieren von diesem Server erfordert das Wegklicken des abgebildeten Warndialogs.

Die Warnung bekommen Sie weg, wenn Sie die IP-Adresse ausdrücklich als lokales Intranet deklarieren. Der Klickweg zu dieser abgelegenen Option führt über „Systemsteuerung -> Internetoptionen -> Sicherheit -> Lokales Intranet -> Sites -> Erweitert“. Hier tragen Sie dann die IP-Adresse ein und klicken auf „Hinzufügen“. Die Einstellung gilt ab sofort. Sie ist natürlich nur sinnvoll, wenn der betreffende Rechner eine feste IP besitzt.

(PC-Welt/ad)