Ratgeber

Probleme mit Freigaben lösen

Beim Datenaustausch im Heimnetz ist meist keine diffizile Rechte-und Sicherheitsstrategie notwendig. Trotzdem gibt es typische Barrieren, oft verursacht durch die Rechte-und Sicherheitslogik des Betriebssystems.

Keine Verbindung zu anderen PCs

Die aktuellen Windows-Versionen 7, 8, 10 verwenden vorkonfigurierte Netzwerkprofile mit unterschiedlichen Sicherheitsstandards. Wenn ein Windows-Rechner trotz funktionierendem Netzwerkadapter (also mit problemlosem Internetzugang) im Explorer unter „Netzwerk“ keinerlei Rechner anzeigt, sollten Sie das Netzwerkprofil überprüfen:

Unter Windows 7 erscheint unter „Systemsteuerung -> Netzwerk-und Freigabecenter“ unter „Aktive Netzwerke anzeigen“ das aktuelle Profil. Wenn hier nicht „Heimnetzwerk“ steht, klicken Sie auf den Eintrag (also „Arbeitsplatznetzwerk“ oder „Öffentliches Netzwerk“) und erhalten dann einen Dialog, wo Sie auf „Heimnetzwerk“ umschalten können.

Unter Windows 8.1/10 ist die Umstellung so versteckt, dass vielerorts ein Eingriff in die Registry empfohlen wird („Hkey_Local_Machine\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\NetworkList\Profiles“). Tatsächlich ist aber eine einfache Umstellung über die Oberfläche doch möglich: Der Weg führt nach der Tastenkombination Win-C über die Charms-Leiste zu „Einstellungen -> PC-Einstellungen ändern -> Netzwerk“. Nach Klick auf das dort angezeigte Netzwerk erscheint der Schieberegler „Geräte und Inhalte suchen“, den Sie mit „Ein“ aktivieren.

Netzwerkrechte und lokale Dateirechte

Freigaberechte alleine reichen nicht. Beim Zugriff über das Netzwerk muss der Anklopfende nach der erfolgreichen Authentifizierung mit seinen Kontodaten zusätzlich lokale Dateirechte für die freigegebenen Daten besitzen. Wenn Sie daher zum Beispiel den Ordner „Desktop“ Ihres Benutzerprofils im Netzwerk für XY freigeben, wird diese Freigabe beim Zugriffsversuch einen „Netzwerkfehler“ melden.

Diese Fehlermeldung ist irreführend: Die Ursache sind die fehlenden lokalen Rechte. Beim Dateisystem NTFS haben in Ordnern wie „Desktop“ im eigenen Profil selbst die anderen am PC angemeldeten Konten kein Leserecht, über das Netzwerk folglich erst recht nicht. Lokale Dateirechte können Sie unter Windows nach Rechtsklick über „Eigenschaften -> Sicherheit -> Bearbeiten -> Hinzufügen“ ändern.

Unter Linux empfehlen wir den Midnight Commander (mc) und das Menü „Datei -> Chmod“.

Benutzerkonten und Freigaben

Freigaben auf einem Rechner X unter Windows wie Linux setzen voraus, dass der Zugriffsberechtigte ein Benutzerkonto auf dem Rechner X besitzt (siehe auch oben: „Netzwerkrechte und lokale Dateirechte“). Diese einfache Tatsache wird bei typischen Home-Admins oft dadurch verkompliziert, dass gleichlautende Konten mit verschiedenen Passwörtern auf weiteren Rechnern Y und Z existieren. Für die Authentifizierung auf einer Freigabe auf Rechner X ist immer das Passwort erforderlich, das auf dem Rechner X festgelegt wurde.

Linux-Systeme erfordern bei der Netzwerkauthentifizierung immer die Angabe der „Domäne“. Das ist im Heimnetz schlicht der Rechnername des Freigabe-„Servers“. Damit wird deutlicher als unter Windows, dass sich die Zugangsdaten auf den Server beziehen. Unter Windows kann man diese „Domänen“-Angabe gegebenenfalls erzwingen, indem man die Kontoangabe auf diese Weise

[Servername]\[Kontoname]

„formatiert“.