Premiere für Nano-Glühbirnen

Jinquan Wei von der Tsinghua-Universität in Beijing und seine Kollegen ersetzten die Wolframdrähte in herkömmlichen 40-Watt-Glühbirnen durch Bündel von Nanoröhrchen. Das Ergebnis ist mehr Licht bei gleicher Spannung.

Laut einem Bericht des Fachblatts Applied Physics Letters liegt die Schwellenspannung bei Nano-Glühbirnen schon bei Spannungen von 3 bis 5 Volt, bei solchen mit Wolframdrähten sind es dagegen 6 Volt. Mehr noch: Bei gleicher Spannung produzierten die Nanobündel sehr viel mehr Licht als ihre metallenen Gegenstücke, berichtet physicsWeb.

Dabei handelte es sich nicht nur um reine Wärmestrahlung (Schwarzkörperstrahlung). Vermutlich als Folge elektronischer Anregung zeigte das Lichtspektrum im tiefblauen und rötlich-orangenen Bereich deutliche Spitzen. Wei und Kollegen fanden, dass die Nanobündel bei einer Spannung von 25 Volt mindestens 360 Stunden lang zuverlässig ihren Dienst verrichten und 5000 Ein- und Ausschaltvorgänge verkraften.

Überraschend war für die Forscher auch, dass sich der Widerstand der Nano-Drähte selbst bei Temperaturen über 1750 Kelvin (etwa 1477 Grad Celsius) nicht veränderte. Die Nano-Drähte könnten in Zukunft zur Herstellung von temperaturresistenten Präzisionswiderständen dienen. Nach Ansicht der Forscher könnten Nanoröhrchen-Glühbirnen in drei bis fünf Jahren die Marktreife erreichen. (mst/mec)