Preiswert und gut

Marktbereinigung kontra Vielfalt

Während sich in der Anfangsphase der Kfz-Herstellung weltweit Dutzende von Firmen am Markt tummelten, existieren heute nur noch wenige Große. Neben dem Verdrängungs- wettbewerb waren es vor allen Dingen Fusionen, die den Markt bereinigten. Eine ähnliche Entwicklung erwarten die Analysten auch für den Internet-Bereich.

Obwohl es für Windows- und Unix-Plattformen eine Vielzahl an Alternativen gibt, dominieren zwei Typen den Markt: 55 Prozent der installierten Web-Server basieren auf dem "Apache Webserver", wie Netcraft (http://www.netcraft.com/survey/) ermittelte. Auf Platz zwei folgt der "Microsoft Internet Information Server" mit 23 Prozent.

Ein Großteil der kleinen, in der Statistik untergehenden Systeme glänzt mit proprietären Features. So bietet beispielsweise der "Roxen Challenger" mit einer speziellen Makrosprache gute Möglichkeiten zur Gestaltung von Multiuser-Anwendungen im Internet (http://david.hedbor.org/ sc/). Bei kostenlosen Produkten muß man oft auf wichtige Features verzichten, die nicht nur für kommerzielle Anwendungen wichtig sind. Dazu gehören etwa eine Datenbankschnittstelle oder Secure Sockets Layer (SSL). In vielen Fällen gibt es jedoch von anderer Stelle entsprechende Zusatzmodule für Software, die kostenlos oder nach der General Public Licence (GPL) lizenzgebührenfrei ist. Wer beispielsweise auf den Apache-Web-Server setzt, kann in der Standardinstallation nicht SSL zur HTML-Seiten-Verschlüsselung benutzen. Das entsprechende Package ist entweder umsonst oder als kommerzielle Version erhältlich. Aber unter der Bezeichnung "Stronghold Webserver" (http:// www.vineyard.net/server/) mutiert der Apache zu einer SSL-fähigen, kostenpflichtigen Serverplattform für E-Commerce. Wer das Geld sparen will - je nach Umfang 200 bis 1000 Dollar - greift auf freie Ergänzungen zurück. Informationen hierzu sind beispielsweise unter http://www. apache-ssl.org/ zu finden. Das "SSLeay"-Package läßt sich direkt vom FTP-Server ftp://ftp.uni-mainz. de/pub/internet/security/ssl/SSL/ herunterkopieren. Eine weitere Quelle für das Package ist der FTP-Server ftp://ftp.uni-mainz.de/pub/ internet/www/server/Apache/. Ein entsprechender Patch für Apache-Server ist unter ftp://ftp.uni-mainz. de/pub/internet/www/server/Apa che/SSL/ verfügbar. Für Fans der Linux-"Red-Hat-Distribution" gibt es eine weitere preiswerte Alternative. Der "Secure Web Server" für 99 Dollar ist auf die jeweils aktuelle Red-Hat-Distribution zugeschnitten und bietet SSL-Funktionen.

Neben dem Sicherheitsaspekt ist in erster Linie ein Datenbankanschluß als Kriterium für den passenden Web-Server zu nennen. Auch wenn eine entsprechende Schnittstelle bei jungen Web-Auftritten vielleicht noch nicht im Pflichtenheft steht, so führt doch die Wahl eines falschen Web-Servers schnell in eine Sackgasse. Wo solche Schnittstellen fehlen, bieten Fremdanbieter Abhilfe an. Wiederum gilt, daß die kommerziellen Lösungen nicht unbedingt mehr können. Für frei verfügbare Web-Server gibt es in der Regel sogar komplette Datenbanken wie MSQL, die über entsprechende Anbindungsmodule verfügen.