Nachfragemangel

Preisverfall bei DRAM hält an

Der anhaltende Preisverfall auf dem Speichermarkt bringt die DRAM-Hersteller in Schwierigkeiten. Obwohl die Fertigungskapazitäten an die geringere Nachfrage angepasst wurden, fallen die Spotmarktpreise weiter.

Die Finanz- und allgemeine Wirtschaftskrise hat die globalen Speicherchip-Hersteller stärker in Mitleidenschaft gezogen, als bisher angenommen. Bezeichnend für die Entwicklung ist vor allem, dass der Wirtschaftsabschwung laut führenden Branchenunternehmen nicht länger auf Überkapazitäten zurückzuführen ist. Wie das asiatische Hightech-Portal DigiTimes berichtet, würde selbst eine weitere Angebotsverknappung nicht dazu führen, dass die Spotmarktpreise in absehbarer Zeit steigen. Vielmehr liegen diese nach wie vor unter dem Niveau, das noch vor der Finanzkrise in den USA und den restlichen Weltmärkten bestanden hatte.

Für den sich fortsetzenden Abschwung im DRAM-Segment machen Anbieter wie Samsung, Elpida Memory, Powership Semiconductor sowie Micron und Nanya Technology vor allem die schwache Nachfrage aufgrund der weltweiten Rezession und Investitionszurückhaltung verantwortlich. Dieser Nachfragemangel ist laut den Herstellern viel ausschlaggebender als zu wissen, wann die DRAM-Preise den Boden erreicht haben. Beispielgebend dafür ist der Preis für DDR2 1GByte eTT. Dieser Mainstream-Chip setzte seinen preisbezogenen Abwärtstrend am 10. März fort. Laut dem Marktforscher DRAMeXchange kostet dieses Bauteil nur noch 0,78 Dollar und damit so wenig wie in 2009 noch nie.

Nachdem Analysten wie Theo Kitz von Merck Finck & Co gegenüber pressetext immer wieder den Ausbau von Produktionsstätten durch Samsung kritisiert hatten, scheint sich die DRAM-Industrie inzwischen den verschärften Rahmenbedingungen angepasst zu haben. Ziel ist es, die Preise zu stabilisieren und die Nachfrageprobleme in den Griff zu bekommen. Trotz der Bemühungen konnte nicht erreicht werden, den Abschwung aufzuhalten oder den Spotmarkt nachhaltig zu stimulieren, so der Bericht. Selbst der angeratene und inzwischen realisierte Abbau unnötiger Produktionskapazitäten dürfte damit vorerst keine Verbesserung mit sich gebracht haben.

Aktuellen Zahlen von DRAMeXchange zufolge blieben die Lieferpreise für DDR2-Module relativ flach in der ersten Märzhälfte. Durchschnittliche Preise für 1-GByte-DDR2-667- sowie 2GByte-DDR2-Module notieren bei 8,50 beziehungsweise. 17 Dollar. Für NAND-Flash hingegen kletterten die durchschnittlichen Preise in der ersten Märzhälfte im Mainstream-Bereich für 8 GByte MLC um zehn Prozent auf insgesamt 2,86 Dollar sowie im 16-GByte-MLC-Segment auf 3,15 Dollar. (pte/mje)