Powerline-Internet kommt in einem Jahr

Der Internetzugang über die Steckdose (Powerline) könnte in einem Jahr Realität sein. Die Kooperation aus Energie Baden-Württemberg (EnBW), Siemens und tesion hat eine Powerline-Testinstallation in Betrieb genommen. Auch die RWE hat am Mittwoch ein Powerline-Musterhaus vorgestellt.

Die EnBW teilte am Donnerstag in Karlsruhe mit, dass die Markteinführung des Internet aus der Steckdose in etwa einem Jahr anvisiert sei. Seit August 1998 laufe der mit 150 Teilnehmern größte Powerline-Feldversuch in der Bundesrepublik. EnBW Powerline sei deshalb das am weitesten in Richtung Marktreife gediehene Projekt der schnellen Datenübertragung per Stromleitung in Deutschland. Powerline verspreche eine bis zu 20fache ISDN-Geschwindigkeit. Das in Ellwangen in der Zentrale einer EnBW Regionaltochtergesellschaft eingerichtete "Internet-Cafe" sei die erste Installation mit den künftig in einem gemeinsamen Unternehmen von Siemens und EnBW produzierten Hardware-Komponenten.

Zur Preisgestaltung von Powerline wollten sich EnBWund das Telekommunikationsunternehmen tesion noch nicht genau äußern. Die Erstausrüstung eines kleineren Büros oder eines Privathaushalts mit den notwendigen Powerline-Komponenten solle aber nicht mehr als rund 1000 Mark kosten. Für die Nutzungspreise werden vor allem die gesendeten und empfangenen Datenmengen Kalkulationsgrundlage sein.

Das Powerline-Musterhaus von RWE folgt den Ankündigungen des Energiekonzerns im Vorfeld der CeBIT. RWE will mit der Basisentwicklung in sechs Monaten fertig sein. Die Markteinführung ist ebenfalls für das nächste Jahr geplant.

Vor der Markteinführung müssen alle potentiellen Powerline-Anbieter noch eine rechtliche Hürde nehmen: Eine Genehmigung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. (uba)