Politiker kritisieren Audio-Kopierschutz

Einem Bericht des ZDF zufolge sieht die Berliner Politik dem Bestreben der Musikindustrie, möglichst viele CDs mit Kopierschutz zu versehen, nicht tatenlos zu. Das Bundesjustizministerium will dazu falls nötig sogar ein neues Gesetz schaffen, das Privatkopien garantiert.

Wie unserem Rechtsreport zum Kopieren von Audio-CDs zu entnehmen ist, besteht derzeit kein einklagbares Recht auf die private Kopie einer gekauften CD. Die Plattenfirmen dürfen das dem Kunden so schwer wie möglich machen. Daher werden auch immer neue Schutzverfahren getestet, wie dieser Report zeigt.

Das ZDF meldet nun, dass Berlin das Recht des Kunden stärken will: "Im Bereich Privatkopie muss mit der Industrie ein Kompromiss erreicht werden" zitiert der Sender Elmar Hucko vom Bundesjustizministerium.

Dem Bericht zufolge hat auch der Parlamentsausschuss für Kultur und Medien sich bereits mit dem Thema beschäftigt. Einigkeit herrscht auch zwischen SPD und CDU: Das Recht auf Privatkopien soll erhalten bleiben, auch wenn dazu der Musikindustrie der "totale Kopierschutz" untersagt werden muss, so das ZDF.

In der Tat scheint es hier kaum einen Mittelweg zu geben: Entweder sind CDs geschützt oder nicht. Auch Volumen-Begrenzungen, wie Sonys SCMS, sind in der Vergangenheit gescheitert - durch SCMS lässt sich bei digitalen Geräten nur noch eine Digital-Kopie vom Original herstellen. Diese Kopie kann dann nur noch analog kopiert werden, wenn beide Geräte auf SCMS hören.

CD-Brenner, die der Musikindustrie aber als Sündenbock für die Vervielfältigung ihrer Produkte dienen, beherrschen bis heute aber weder SCMS noch andere Maßnahmen zum Rechte-Management. Denn eine angemessene Vergütung, so das ZDF, soll laut Bundesjustizministerium den Urhebern auch weiterhin garantiert werden. (nie)