Politik und Industrie fordern Aktionen gegen Spam

Auf einem internationalen Kongress in London zum Thema Spam forderten Vertreter aus Politik und Wirtschaft ein koordiniertes weltweites Vorgehen gegen unerwünschte Werbemails.

Experten warnten, dass bereits die Hälfte des globalen Mailaufkommens aus Spam bestehe. Das Problem betreffe nicht allein Großbritannien oder Europa, erläuterte der britische E-Commerce-Minister Stephen Timms. Die meisten Spam-Sendungen kämen aus den USA. Daher hoffe er, gemeinsam mit den Amerikanern einen gesetzlichen Rahmen zu finden, mit dessen Hilfe das Spam-Aufkommen eingedämmt werden könnte, berichtet die Computerwoche.

Doch dies dürfte schwierig werden. Während die meisten europäischen Staaten für eine Opt-in-Lösung votieren, bei der die Werbetreibenden zunächst das Einverständnis des Adressaten einholen müssen, plädieren die US-amerikanischen Vertreter für die werbefreundlichere Opt-out-Lösung. Dabei hat der Empfänger lediglich die Möglichkeit, sich den Empfang weiterer Sendungen zu verbitten.

Dieses US-Gesetz sei der Knackpunkt des Problems, erklärt der britische Spam-Experte Steve Linford. So favorisierten die Verbreiter von Spam die Opt-out-Variante. Diese legalisiere im Grunde den Status Quo, kritisiert Linford. Allerdings würden Gesetze allein nicht ausreichen, um die Flut unerwünschtrer Werbemails einzudämmen, warnt Enrique Salem, CEO von Brightmail. Diese dienten lediglich der Abschreckung. Darüber hinaus benötige man effektive technische Lösungen, fordert der Chef des Software-Herstellers, der unter anderem auch Spam-Filter anbietet, nicht ganz uneigennützig. (Computerwoche/uba)