Philips kritisiert Kopierschutz von Audio-CDs

Ein Sprecher von Philips hat sich besorgt über den Zuwachs an Kopierschutz-Mechanismen für CDs geäußert. Das Unternehmen war mit Sony an der Entwicklung der CD-Spezifikationen beteiligt.

Besondere Bedenken hat Philips gegenüber "jeder Technologie, die die Abspielbarkeit einer CD in den entsprechenden Laufwerken limitiert", sagte der Philips-Sprecher gegenüber der australischen Zeitung "Sydney Morning Herald".

Auch jedes "System, das bei den Konsumenten zu Einbußen bei der Musikqualität" führe, sei bedenklich, so der Sprecher. Immerhin sei die Musikqualität der Hauptanreiz an CDs. Die meisten Kopierschutz-Mechanismen führen aber dazu, dass die entsprechenden CDs nicht mehr in allen Laufwerken abspielbar sind.

"Viele Musikunternehmen haben angekündigt, dass sie mit Kopierschutztechnologie experimentieren. Wir wurden dabei nicht involviert und auch nicht darüber informiert. Wir untersuchen im Augenblick die Situation", so der Sprecher gegenüber der Zeitung.

Auch auf die Frage, ob eine mit einem Kopierschutz gesicherte CD überhaupt noch eine "echte" CD im Sinne der Spezifikationen (CD-DA ) sei, ging der Sprecher ein. Er könne sich vorstellen, dass durch eine Kopierschutztechnologie der "wesentliche Charakter" der CD geändert werde und sie dadurch nicht mehr dem Audio-CD-Standard ("Red Book") entspräche. In der Folge könnte so eine CD allerdings nicht mehr mit dem Zusatz "Compact Disc" vermarktet werden.

Der Philips-Sprecher äußerte sich auch kritisch gegenüber CDs, auf denen sich ein Hinweis befindet, dass diese sich aufgrund eines Kopierschutzes nicht in jedem CD-Laufwerk abspielen lassen könnten. "Die Musikunternehmen sollten dem Konsumenten eine klare Warnung geben, wenn es Kompatibilitätsprobleme mit der CD gibt und/oder das 'CD'-Logo von der Verpackung entfernen", so der Sprecher.

Zu den Standards einer CD-DA informiert dieser Grundlagenbeitrag. (PC Welt/uba)