PGP-Entwickler verlässt NAI

PGP-Entwickler Philip Zimmermann verlässt Network Associates (NAI). Philip Zimmermanns Unternehmen PGP war im Dezember 1997 von NAI aufgekauft worden. Seitdem war er als technischer Berater bei Software-Schmiede angestellt.

Das Verschlüsselungsprinzip von Pretty-Good-Privacy mit Public- und Privat-Key ist weltweit im Einsatz. Allerdings war Philip Zimmermann mit den Zukunftsplänen, die NAI rund um die Verschlüsselungstechnik gesponnen hat, anscheinend nicht mehr einverstanden. In einem offenen Brief zu seinem Rücktritt schreibt er deshalb: "I can't stay any more". Anscheinend sieht Zimmermann seine Visionen von Pretty-Good-Privaxcy bei Unternehmen wie Hush Communications und Veridis besser aufgehoben. Zumindest kündigt er in seinem Brief an, er werde diesen Unternehmen bei der Implementierung von PGP in ihren Produkten behilflich sein.

Zimmermann weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass NAI die Markenrechte und auch der Source Code für die NAI Implementierung von PGP gehören. Allerdings sei PGP auch als offener Standard namens OpenPGP von der Internet Engineering Task Force (IETF) definiert (IETF RFC 2440). Unter der Maßgabe dieses offenen Standrads stehe es jedem Unternehmen frei, OpenPGP in seine Produkte zu implementieren. Zimmermann will außerdem ein OpenPGP Consortium ins Leben rufen. Sein Ziel ist es, OpenPGP wieder zu dem zu machen, wofür es entwickelt wurde: Als Mittel zum Schutz der Privatsphäre und der Rechte von Surfern.

Anscheinend waren ihm die Pläne von NAI zu kommerziell. NAI hatte außerdem den Quellcode seit der Version PGP 6.5.8 nicht mehr veröffentlicht. Sicherheitsbedenken, die teilweise wegen dieser Praxis gegen PGP erhoben wurden räumt Zimmermann aus. Es gebe bis zum aktuellen Release 7.03 vom Januar 2001 keine Hintertüren in PGP. Auf der Homepage von Philip Zimmermann lesen Sie mehr zu seiner Biographie und seinen Projekten.

Mehr zur Verschlüsselungstechnik lesen Sie in den Kryptographie-Grundlagen. (uba)