Bewusstsein bezüglich Datenspuren mangelhaft

Personensuchdienste begünstigen Datenspionage

Das Ausspionieren anderer Personen über das Internet wird zunehmend einfacher. Personensuchmaschinen und spezialisierte Webseiten, die persönliche Informationen über Internetnutzer zusammentragen und zentral bündeln, fördern und erleichtern das Abrufen von persönlichen Daten.

Zwar beinhalten Seiten wie ZabaSearch, Spock oder Jigsaw nur Inhalte, die ohnehin öffentlich im Web verfügbar sind, vereinfachen allerdings den Findungsprozess um ein Vielfaches. Häufig lassen sich über die zumeist kostenlos und frei zugänglichen Portale unerwartete Details zu Tage fördern, die sonst vielleicht von Freunden und Kollegen unentdeckt geblieben wären. Nahrung für die Online-Spionage liefern insbesondere soziale Netzwerke, wo Nutzer viele private Details preisgeben.

Die Bereitstellung gebündelter Informationen auf den unterschiedlichen Webseiten ist vielfältig. Das US-Portal ZabaSearch bietet zum Beispiel Einsicht in Geburtsdaten und Strafregister, berichtet das Wall Street Journal. Spock.com und Wink.com haben sich als Personensuchmaschinen darauf spezialisiert, persönliche Webseiten, vornehmlich von Social Networks, auszugraben und die enthaltenen Informationen weiterzugeben. Jigsaw wiederum ermöglicht den Austausch bzw. die Weitergabe von Visitenkarten, wodurch Dritte in den Besitz von Namen und Adressen kommen können, ohne dass die betroffene Person davon etwas weiß.

Viele Internetnutzer gehen nach wie vor zu leichtfertig mit ihren persönlichen Angaben, der Bereitstellung von Fotos, Videos oder der Veröffentlichung von Forumsbeiträgen um. Dieser Ansicht sind mitunter selbst die Betreiber von Personensuchseiten wie beispielsweise 123people, die sich hierzulande bereits etabliert hat. "Wir haben viele Useranfragen, aus denen ganz klar die Überraschung hervorgeht, wo die persönliche Datenspur bereits überall hinterlassen wurde. Das geht so weit, dass den Leuten nicht bewusst war, dass ihre Telefonnummer über Herold online gefunden werden kann", erklärt Bernhard Lehner, Pressesprecher von 123people, gegenüber pressetext. 123people finde nur Informationen, die bereits öffentlich verfügbar sind. "Wenn der User möchte, dass diese Infos nicht mehr gefunden werden, muss er die ursprüngliche Quelle löschen", ergänzt Lehner.