Performanceanalyse

Leistungsprotokolle

Die Ad-hoc-Überwachung in der beschriebenen Form ist allerdings für eine gründliche Analyse oft nicht geeignet. Während man aktuelle Performance-Probleme gut nachvollziehen kann, muss man bei Servern häufig über einen längeren Zeitraum analysieren, wie sich die Performance beispielsweise in bestimmten Nutzungssituationen entwickelt. Dafür sind die Leistungsindikatorenprotokolle ein probates Mittel. Sie zeichnen die Werte in einer Datei auf. Die Aufzeichnungen können zu einem späteren Zeitpunkt wieder geladen und verarbeitet werden.

Ein vordefiniertes Protokoll mit den eingangs beschriebenen drei Leistungsindikatoren steht zur Verfügung, weitere Protokolle können über das Kontextmenü einfach erstellt werden.

Im Register Allgemein (Bild 4) müssen die Leistungsindikatoren ausgewählt werden. Dazu wählt man sowohl Objekte als auch einzelne Indikatoren aus. Bei früheren Windows-Versionen konnten nur die Objekte gewählt werden, so dass alle Indikatoren eines Objekts protokolliert wurden. Das hat dazu geführt, dass die Protokolldateien unnötig groß wurden. Daher empfiehlt sich die Auswahl einzelner Leistungsindikatoren, die für die Analyse tatsächlich benötigt werden.

Bild 4: Längerfristige Analysen können mit Leistungsindikatorenprotokollen durchgeführt werden
Bild 4: Längerfristige Analysen können mit Leistungsindikatorenprotokollen durchgeführt werden

Darunter lässt sich noch das Intervall für die Aufzeichnung der Werte festlegen. Der Standardwert von 15 Sekunden ist für eine detaillierte Analyse ausreichend. Längere Intervalle im Bereich von 1 bis 2 Minuten sind durchaus auch noch akzeptabel, wobei mit der Länge des Intervalls das Risiko wächst, dass Lastspitzen nicht korrekt erkannt werden.

Der nächste Schritt ist die Festlegung der Protokolldatei. Hier gibt es mehrere Optionen. Textdateien empfehlen sich nur bei einer Überwachung über einen kürzeren Zeitraum. Die binären Dateien können nur mit der Anwendung Leistung oder Anwendungen, die die dort definierten APIs nutzen, analysiert werden. Interessant ist die neue Option der Speicherung von Protokolldaten in einer Datenbank. Das ist vor allem bei der Speicherung sehr großer Datenmengen empfehlenswert. Diese Informationen lassen sich wie die Protokolle in Textform relativ einfach auch mit anderen Werkzeugen analysieren.

In einem Zeitplan (Bild 5) wird ein Startzeitpunkt und das Ende der Protokollierung festgelegt. Es bietet sich an, Überwachungen beispielsweise für besonders lastintensive Zeiten oder während der turnusmäßigen Ausführung von Batches oder Systemdiensten durchzuführen, um die spezifischen Auswirkungen dieser Situationen zu erkennen. Die Kunst liegt darin, mit möglichst wenigen Aufzeichnungen die erforderlichen Informationen zu gewinnen, mit denen etwaige Engpässe im System gezielt identifiziert werden können.

Bild 5: Die Leistungsüberwa chung kann zeitlich gesteuert werden
Bild 5: Die Leistungsüberwa chung kann zeitlich gesteuert werden

Wenn mit einer CSV-Datei gearbeitet wird, ist die Analyse nicht nur über die Anwendung Leistung, sondern beispielsweise auch mit Excel möglich. Bei einer CSV-Datei sollte allerdings zunächst die Dateiendung beispielsweise in .txt geändert werden, bevor sie mit Excel geöffnet wird. Als CSV-Datei wird jeder Eintrag einer Excel-Zelle zugeordnet. Bei einem anderen Dateityp, der von Excel nicht direkt unterstützt wird, wird dagegen ein Assistent gestartet, mit dem die Umsetzung der Daten und die Zuordnung zu Spalten in der Excel-Tabelle erfolgen kann.

Die Struktur der Daten ist sehr einfach (Bild 6). Für jeden Zeitpunkt, an dem im definierten Intervall Daten gesammelt werden, werden für alle Leistungsindikatoren die aktuellen Werte aufgezeichnet. Diese Daten können nun in Excel weiter analysiert oder in Grafiken umgesetzt werden

Bild 6: Die Daten aus einem Protokoll in Excel.
Bild 6: Die Daten aus einem Protokoll in Excel.