Performance steht im Vordergrund

Gemeinsame Infrastruktur für Daten und Sprache

Dem Edge-Aggregation-Router AXI 540 kommt in Ericssons Produktportfolio eine führende Rolle zu: Er nimmt den ankommenden Daten- und Sprachverkehr entgegen, verpackt ihn in IP-Pakete, klassifiziert ihn nach Prioritätsstufen und reicht ihn an andere Router oder Switches im Inneren des Netzes weiter. Mit einem Durchsatz von mehr als 20 Millionen Paketen pro Sekunde unterstützt er bis zu 40 000 Endkunden. "Das Traffic-Shaping hat am Rande des Netzes zu geschehen", beschreibt Product Marketing Manager Russ Sharer die Aufgabenverteilung innerhalb des Netzes. "Das Core muss nur eines können: Die Daten schnell durchschleusen."

Hauptsächlich an Citycarrier wendet sich das noch keine zwei Jahre alte Unternehmen Sycamore Networks. Seine optische Übertragunsplattform SN 8000 MC überträgt bis zu 86 Wellenlängen gleichzeitig. Ihr dynamisches Lichtwegmanagement überwacht und steuert die verfügbare optische Bandbreite. Seine Intelligenz versetzt das System in die Lage, bis zu 16 OC-3- oder STM-1-Dienste auf einer OC-48- oder STM-16-Wellenlänge zusammenzupacken. Ein Internet-Serviceporvider oder Citycarrier kann seinen Kunden damit bis zu 1376 OC-3-Dienste oder die gleiche Zahl von STM-1-Diensten pro Faserpaar anbieten.

Die Maxime "Geschwindigkeit ist keine Hexerei" versuchten eine Reihe von Anbietern auch für den Bereich der betriebsinternen Infrastruktur unter Beweis zu stellen. So präsentierte der Chiphersteller Broadcom den BCM 5680, einen Gigabit-Ethernet-Switch mit acht Ports auf einem Chip. Damit, so ein Sprecher, ließen sich erstmals Switches bauen, die den Preis von 200 Dollar pro Port unterschreiten und dabei Wirespeed sowie Quality-of-Service (QoS) bieten. Während diese Chips eine Vorstellung davon vermitteln, was der Anwender in sechs bis zwölf Monaten am Markt erwarten kann, warteten andere Hersteller bereits mit fertigen Produkten auf. Etwa Efficient Networks. Das Unternehmen verschafft mit seinen DSL-Produkten Anwendern in kleinen und mittelgroßen Betrieben einen Breitband-Zugang zum Internet. Das Sortiment umfasst hauptsächlich SDSL- und ADSL-Router. Speziell für den europäischen Markt hat Efficient Networks den ADSL-Router 5865 konzipiert, der seine Daten über ISDN-Leitungen verschickt und den hierzulande stark vertretenen ISDN-Nutzern damit zu einem leistungsfähigen Internet-Anschluss verhilft. Die Geräte sind serienmäßig mit Firewall-Funktionen ausgestattet; 18 vorkonfigurierte Anwenderprofile stehen zur Auswahl. Darüber hinaus unterstützen sie Virtual Private Networks (VPNs) einschließlich Datenverschlüsselung.

Eine ganze Reihe von Herstellern zeigten Produkte, die Antwortzeiten im Web verbessern sollen und dazu von OSI-Level 4 und aufwärts in das Geschehen eingreifen. Etwa Expand Networks. Die israelisch-amerikanische Neugründung hat den "Accelerator 4000" auf den Markt gebracht, ein Gerät zum Zwischenspeichern (Cachen) von Netz-Inhalten. Im Gegensatz zu anderen Herstellern soll der Accelerator auch in LAN-Strukturen einsetzbar sein. Das Gerät arbeitet nach einem Prinzip, das der Hersteller "Vertical Data Analysis" (VDA) nennt und sowohl den IP- und den TCP-Header als auch HTTP-Strukturen, Javascripts und Anwenderdaten untersucht. Mit seiner Kombination aus Caching und Datenkompression soll der Accelerator 4000 eine Verbesserung der Antwortzeit von 100 bis 400 Prozent bringen. Gleichzeitig sichert es Realzeitdaten die Weiterleitung mit minimaler Latenz.

Gleich um das 150fache soll die Performance von Web-Applikationen verbessert werden, setzt der Anwender nur Intels "XML Director Netstructure 7280" und "XML Accelerator Netstructure 7210" ein. Mit diesen hoch spezialisierten Gerät können Anwender von Business-to-Business-Applikationen Transaktionen auf XML-Basis priorisieren. Intel will damit Großunternehmen mit entsprechenden Anwendungen ansprechen, aber auch Application Service Provider (ASPs) und Internet Service Provider (ISPs). Der 7280 beschleunigt derartige Prozeduren nicht nur, er übernimmt auch die in Internet-Transaktionen oft fehlende Roll-back-Funktion, das heißt, er setzt fehlgeschlagene Transaktionsversuche automatisch neu auf. Der 7210 beschleunigt XML-Anwendungen durch eine Auswertung der XML-Informationen, die in den Datenströmen enthalten sind. Danach gewährt er gemäß der ihm erteilten Regeln bestimmten Datenströmen Vorfahrt.