Performance steht im Vordergrund

XML und Smartcards sichern die Web-Zukunft

Gates stellte zwei Themen in den Mittelpunkt seiner Rede: Er forderte mehr Sicherheit im Internet, und er zeigte sich von den Möglichkeiten der Seitenbeschreibungssprache XML sehr angetan. Hinsichtlich der Sicherheit in vernetzten Systemen hat der Microsoft-Chef die Verwendung simpler Passwörter als Risiko Nummer eins ausgemacht. Geht es nach Gates, soll die Smartcard künftig in der PC-Welt eine stärkere Verbreitung finden. "Der wichtigste Ansatz [zur Lösung des Sicherheitsproblems] ist der Besitz einer Smartcard", sagte Gates. "In einiger Zeit wird jedes Keyboard, jeder physische Zugang innerhalb eines Unternehmens eine Smartcard verlangen." In diesem Zusammenhang propagierte Gates auch ein einheitliches Verzeichnis für Netze. Darin sollten Sicherheitsstufen, Policies und Zugriffrechte eingetragen sein. Inwieweit sich diese Forderung in Microsofts Produkten materialisieren wird, ließ der Firmenlenker offen. XML ist nach Ansicht des Microsoft-Chefs die geeignete Basis für wesentliche funktionale Erweiterungen vernetzter Applikationen. Die erweiterte Seitenbeschreibungssprache schaffe die nötige standardisierte Basis für den Dokumentenaustausch im Web. "Wir werden bahnbrechende Innovationen im Bereich der Programmiersprachen erleben, es wird Erweiterungen in Richtung XML geben", prophezeite Gates.

Die beherrschenden Messethemen lagen indessen auf anderen Gebieten. Das Leitmotiv vieler Hersteller lautete "Performance über alles". Optische Techniken, Breitband-Zugang, schnellere Switches und Server sowie Caching-Geräte sollen Performance-Probleme lösen. Die Spanne der Produkte reicht von Chips über Hardware bis zur Software für das Bandbreitenmanagement.

Der schwedische Hersteller Ericsson beispielsweise präsentierte sein Konzept für ein "Multiservice Packet Backbone Network". Es begründet eine Familie von Produkten für IP- und ATM-Infrastrukturen. Die Abnehmer, primär möchte der Konzern Internet-Provider und Carrier ansprechen, können damit ein Netz aufbauen, das sich für die Übertragung von Sprache und Daten gleichermaßen nutzen lässt. Mit dem "Edge Aggregation Router AXI 540" und einem gegenüber der bisherigen Version erweiterten ATM-Switch AXD 301 präsentierte Ericsson auf der Messe die neusten Produkte dieser Familie, die außerdem den IP-Core-Router AXI 520 und eine "Multiservice Management Suite" umfasst.

Der AXD 301 lässt sich über den Bereich von 10 bis 160 GBit/s skalieren und eignet sich sowohl für den Edge- als auch für den Core-Einsatz. Er unterstützt Echtzeitanwendungen wie Video oder Sprache ebenso wie Daten. Der Hersteller hat dem Switch neue Fähigkeiten anerzogen. So unterstützt der jetzt im Rahmen von MPLS (Multiprotocol Label Switching) das Protokoll CR-LDP. Mit seiner Hilfe kann der Anwender Datenströmen einen bestimmten Weg vorgeben oder sie einer Qualitätsklasse zuordnen. Über das "Label Distribution Protocol" (LDP) unterstützt der AXD 301 auch so genannte "Best-Effort Label Switched Paths" (LSP).