Packet Storms, Bandbreite und Bedrohungen aus dem LAN

Performance-Killer im Netzwerk - Teil 4

Der Einsatz von "Quality of Service" (QoS)

Bisher wurde dafür gesorgt, dass genügend Bandbreite vorhanden ist und die VoIP Devices vor negativen Einflüssen weitestgehend geschützt sind. Dennoch wird sich kein isochroner Paketverlauf einstellen. Das geschieht erst, wenn die VoIP-Pakete beim Transport über das Netzwerk von den aktiven Komponenten gegenüber anderem Traffic bevorzugt behandelt werden.

Die VoIP-Telefone selbst werden diese Priorisierung mit "Expedited Forwarding" bereits den VoIP-Paketen mit auf den Weg geben. Damit wird dieser Traffic bestmöglich und bevorzugt behandelt. Diese Eigenschaft wird als Bitmuster im IP-Header der VoIP-Pakete unter den Differentiated Services festgelegt.

Expedited Forwarding
Expedited Forwarding

Nun muss allerdings dieses eingestellte Bitmuster auch den Weg durch das Netzwerk von Telefon zu Telefon überstehen. Ältere Switch-Komponenten haben dieses Bitmuster gelesen und entsprechend ausgeführt. Neuere Switch-Komponenten lesen diese Priorisierung und erwarten eine bestehende Regel dafür, dass dieser Traffic für dieses Endgerät bevorzugt behandelt wird. Existiert keine Regel wird die Priorisierung gelöscht und die Pakete fließen ab dem Punkt als "normaler Traffic" weiter über das Netzwerk.

Um das zu überprüfen eignen sich Paketdatennahmen an verschiedenen Stellen des VoIP-Weges hervorragend. In vielen Fällen wird die Priorisierung nur bis zu einer bestimmten Stelle des Weges durchgehalten oder die Priorisierung funktioniert nur in einer Richtung einwandfrei.

Ein dazu passender Dialog könnte sich folgendermaßen anhören… - Auf der einen Seite: "Hallo?! Ja Horst, ich verstehe Dich ausgezeichnet!". Auf der anderen Seite: "Was hast Du gesagt?". Die Qualität der VoIP-Telefonie lebt davon, dass sie in beiden Richtungen gut funktioniert. (rw)