Performance: Die Basis im System

Netzwerk-I/O

Im Bereich der Ein- und Ausgabe auf das Netzwerk stellen die Optimierungen beim Windows Server 2003 letztlich nur einen Zwischenschritt dar, da beim Windows Server Longhorn und bei Windows Vista ja ein völlig neuer TCP/IP-Stack zum Einsatz kommt. Dennoch gibt es einige wichtige Änderungen:

  • Mit der Unterstützung für automatisches Tuning von Netzwerkadaptern wird es möglich, dass diese, beispielsweise auf Basis des Netzwerkverkehrs und der Prozessorauslastung, ihr Verhalten optimieren können.

  • Die Größe der Empfangsfenster bei TCP wird automatisch an die ermittelte Netzwerkbandbreite angepasst.

  • Außerdem wurde die Unterstützung für das TCP-Offloading verbessert, sodass mehr Funktionen von einem Adapter übernommen werden können.

Auch hier wurden wieder deutliche Verbesserungen erzielt, die auch im Zusammenhang stehen mit weiteren Anpassungen bei Diensten. Für bestimmte Einsatzsituationen ist die Anzahl der gleichzeitig unterstützten Verbindungen, die theoretisch nun den Wert von einer Million erreichen können, wichtig – das gilt beispielsweise für Online Gaming- und Chat-Server. Im Regelbetrieb liegen die Verbesserungen aber unter 20%.

Optimierungen bei Diensten

Bei den Windows Media Services lassen sich Leistungssteigerungen bis zum Faktor 5 feststellen, wenn mit Streaming Media gearbeitet wird. Auch diese sind, ebenso wie die Performance-Steigerungen um über 100% bei DNS und FTP, nur zum Teil auf die Optimierung des Netzwerk-I/O zurückzuführen.

Ansonsten gibt es die größten Änderungen in der Dienst-Performance der IIS, was an der in Expert’s inside Windows NT/2000 bereits hinlänglich beschriebenen geänderten Architektur liegt. Hier sind je nach Prozessorzahl Leistungssteigerungen von mindestens 80% zu verzeichnen. Systeme mit einer größeren Zahl von Prozessoren profitieren von den zusätzlichen Kernel-Optimierungen überproportional, sodass Microsoft für 8-Prozessor-Systeme Leistungssteigerungen um bis zu 500% bei standardisierten Benchmarks angibt.

Aber auch in anderen Bereichen gibt es Optimierungen. Beim Dateisystem wird durch verbesserte Behandlung von Handles (Verweisen) auf Dateien und der Meta-Daten sowohl die Anzahl der Kommunikationsschritte zwischen Client und Server als auch die Menge der übertragenen Daten reduziert.

Die Komponente, die den Cache aufräumt, kann nun in definierten Intervallen arbeiten. Bei Mehrprozessor-Systemen macht sich vor allem die Zuordnung von Threads zu Prozessoren und der seltenere Prozessorwechsel bemerkbar – also wieder einmal eine Kernel-Optimierung, die sich auch auf einen Dienst auswirkt. Und bei Dateien, die an unterschiedliche Clients geliefert werden müssen, wird auf die gleichen Informationen zugegriffen, statt die Datei intern zu kopieren.

Deutlich wird aber auch hier, dass es letztlich das Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren ist, das zu einer besseren Performance führt. Insgesamt scheint das beim Windows Server 2003 gut gelungen zu sein.