Pentium-Patent: Intergraph verklagt OEMs

Intergraph hat Klage gegen die Hardware-Hersteller Dell, Gateway und Hewlett-Packard eingereicht, weil diese Pentium-Chips in ihren Systemen verbauen. Im Erfolgsfalle darf die gesamte Hardware-Branche mit Klagen durch Intergraph rechnen.

Es könnten Nachzahlungen in Millionen- und sogar Milliarden-Dollar-Höhe für den Einsatz von Pentiums seit 1995 anfallen, berichtet Computerpartner. Die Chancen für das Unternehmen stehen offenbar nicht schlecht: Intel hat sich bereits mit 300 Millionen US-Dollar vom Vorwurf der Patentverletzung freigekauft. In einem weiteren Verfahren, das den Itanium von Intel betrifft, ist der Halbleiterriese in erster Instanz zur Zahlung von 150 Millionen US-Dollar verurteilt worden.

Der Krach zwischen den Herstellern geht auf einen Patentrechtsstreit von 1993 zurück. Intergraph, das seit etwa Mitte der 90er Jahre zur Fertigung seiner Rechner CPUs von Intel bezieht, fühlte sich durch den Chiphersteller gegängelt und wirtschaftlich geschädigt. Zuvor produzierte Intergraph einen eigenen Halbleiter namens Clipper. Dieser habe Intel verschiedentlich "Anregungen" für die CPU-Architektur beim Pentium und Itanium geliefert, so der Vorwurf. Nachdem Intel verloren hat, sind nun die Nutzer der Chips an der Reihe. Die Einigung mit Intel, so Intergraph, betreffe die Herstellerriege nicht. Intergraph will die betreffenden OEMs bereits 1997 informiert und zur Zahlung von Lizenzgebühren aufgefordert haben. Im Jahr 2001 sei diese Aufforderung wiederholt worden. (Computerpartner/uba)