Pentium 4: Neue Plattform, neue Probleme

Der Pentium 4 steht kurz vor der Markteinführung. Als radikal neue Plattform braucht er auch komplett neue PCs. Der Aufwand ist nicht unumstritten: Bei gleichem Takt ist die neue CPU nicht immer schneller als der Pentium III.

Keine andere Industrie bewegt sich so hart an der Grenze zwischen Grundlagenforschung und marktreifen Produkten wie die Prozessorbranche. Wer nicht alle paar Jahre das Rad neu erfindet, spielt bald nicht mehr mit.

Doch neue Räder laufen nicht sofort so rund, wie der Kunde das gerne hätte. Sie sind größer, noch ein bisschen eckig - aber sie drehen sich schneller. Das wird auch mit dem Pentium 4 von Intel nicht anders werden. Ende Oktober sollen fertige PCs mit dem neuen Prozessor auf den Markt kommen. Zeit für einen Ausblick auf die neue Prozessor-Generation und die Probleme, die sie mit sich bringen wird.

Der Pentium 4 ist das erste komplett neue CPU-Design, das Intel seit 1996 auf den Markt bringt. Damals erschien der Pentium Pro mit seinem P6-Kern. Aus dieser P6-Architektur gingen nacheinander Pentium II, Celeron, Xeon und Pentium III hervor. Bis auf den Server-Prozessor Xeon bekamen alle P6-CPUs auch stromsparende Ableger für Notebooks.

Mit dem Pentium Pro hat das P6-Design also fünf CPU-Familien hervorgebracht. Eine derart flexible Ausbeutung einer Architektur hat die Prozessor-Welt noch nicht gesehen - doch allmählich kommt das P6-Design ans Ende.