Pentium 4 2400 vs. Athlon XP

Zusammenfassung: SPEC CPU2000

Bei den SPEC-Benchmarks sieht der Athlon XP nicht so gut aus wie beispielsweise bei den SYSmark-Tests. Das liegt einerseits daran, dass dem Pentium 4 mit der Wahl der optimalen Compiler-Option seine SSE2-Kommandos zugute kommen. Andererseits ist bei Teilen der SPEC-Suite hohe Speicherperformance gefragt und hier hilft das RDRAM der Intel-CPU zusätzlich. Auch die Wahl des richtigen Mainboards spielt eine Rolle, wie die Ergebnisse des Athlon XP zeigen. Trotz des gleichen Speichermoduls ergaben sich zwischen zwei DDR-Mainboards mit SiS645 und i845D erhebliche Performance-Unterschiede, wie der Pentium 4 beweist. Das Intel D845BG ist in dieser Hinsicht offenbar auch keine gute Wahl.

Die früheren Ergebnisse mit SPEC CPU2000 demonstrieren, dass bei "falscher" Optimierung seitens der Software-Hersteller entweder der Athlon XP oder der Pentium 4 das Nachsehen hat. Es genügt schlicht, ein Programm per Compiler-Optionen für den Pentium 4 oder Athlon XP zu optimieren, um die jeweils andere CPU schlechter aussehen zu lassen. Ein Schelm ist, wer dabei an vergangene Zeiten denkt, als Intel die Entwicklung von MMX-Software subventionierte, um den Pentium MMX zu pushen. Jetzt genügt der Hinweis auf die Compiler-Option -QaXW, und schon ist der Pentium 4 deutlich im Vorteil. Und das ist für Intel sicher einfacher und billiger, als seinerzeit die Unterstützung der Software-Industrie in Sachen MMX. Natürlich könnte auch AMD alles in die Waagschale werfen, um die Software-Partner davon zu überzeugen, man möge doch mit -QaxK kompilieren.

Der goldene Mittelweg, nämlich für jede CPU optimale Optionen zu verwenden und sie beim Start des Programms entsprechend zu aktivieren, bleibt den Programmierern natürlich auch. Aber ob dafür bei der Software-Entwicklung Zeit und Muße ist, wird die Zukunft zeigen.