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PDA-Technologien für die Zukunft

Trend: Palm-OS-Plattform

Mit einer relativ geringen CPU-Leistung begnügen sich das Palm OS und Psions EPOC. Diese Betriebssysteme sind kompakt und verfügen nicht über die Vielfalt an (Multimedia-)Funktionen wie beispielsweise Windows CE in der aktuellen Version 3.0. Daher reicht für die PDAs von Palm und Handspring der bewährte Dragonball-Prozessor von Motorola. Mit nur 16 MHz ist er zudem in puncto Stromverbrauch relativ genügsam.

Handspring legt aber jetzt nach und bietet ab Ende 2000 in Deutschland zwei neue Geräte mit einem 33 MHz-Dragonball-Prozessor an: den Visor Platin und den Visor Prisma. Laut Handspring beschleunigt der neue Prozessor die beiden neuen PDAs um etwa 50 Prozent. Wie berichtet, ist der Visor Prisma zudem das erste Gerät des Herstellers mit Farbdisplay. Er besitzt wie alle Handspring-PDAs einen Springboard-Slot, über den man den PDA mit Multimedia- und Kommunikationsoptionen ausstatten kann. So sind Erweiterungen wie Speicherkarten, Modems, Digitalkameras, MP3-Player, Scanner und Telefonmodule bereits erhältlich beziehungsweise angekündigt. Mit der Logik in den Modulen wird der Prozessor kaum gefordert; zum Teil befinden sich auch Batterie-Slots in den Springboard-Modulen, damit die Batterielaufzeit des Visors nicht leidet.

Auch Palm reagiert auf die neuen Herausforderungen und gab erste Einzelheiten zu seiner nächsten Gerätegeneration bekannt. Laut CEO Carl Yankowski will der Marktführer mittelfristig von den Dragonball-Prozessoren auf die leistungsfähigere 32-Bit-Plattform des britischen Chip-Designers ARM umsteigen. Die damit ausgestatteten Geräte sollen dann sogar Spracherkennung unterstützen.

Palm goes Multimedia: Der PDA-Marktführer setzt langfristig ebenfalls auf Multimedia-Erweiterungen.
Palm goes Multimedia: Der PDA-Marktführer setzt langfristig ebenfalls auf Multimedia-Erweiterungen.
Foto: Palm

Zudem plant Palm, in zukünftige Versionen des Betriebssystems Palm OS Multimedia- und Telefonie-Funktionen zu integrieren. Und noch dieses Jahr soll auch in Europa in Kombination mit einem Handy der Zugriff auf den Internetdienst Palm.net möglich sein. Bislang war dies nur mit dem ausschließlich in den USA erhältlichen Palm VII möglich. Langfristig plant Palm auch Funk- beziehungsweise Bluetooth-Module für den drahtlosen Zugang ins Internet. Dazu wird der PDA-Marktführer seine neuen Geräte ab 2001 mit einem Secure Digital (SD) Erweiterungsslot ausstatten.