PCs, Server & Xbox 360: Power-CPUs universell erfolgreich

In den 70er Jahren ging es los

Ursprünglich im Jahr 1974 der Idee entsprungen, ein System für die Telefonvermittlung zu entwickeln, das in der Lage war, 300 Anrufe pro Sekunde zu verarbeiten, wurde das Potenzial dieses neuen Prozessordesigns bei IBM erkannt. Nachdem das Telefonieprojekt nach nur einem Jahr eingestellt wurde, ging die Entwicklung am Prozessor jedoch weiter, und das Projekt bekam den Namen „801“, benannt nach der Gebäudenummer 801 am Thomas J. Watson Forschungszentrum.

Um die Echtzeitfähigkeit beim ursprünglichen Projekt zu gewährleisten, sollte eine komplexe (Schalt-) Funktion auf dem Chip durch mehrere einzelne, simple Befehle mit gleicher Ausführungszeit nachgebildet werden – der Vorläufer des RISC-Designs. Die Bezeichnung „RISC“ sollte sich auch später bei der Modellbezeichnung RS (für RISC System) wiederfinden.

Power-Zeitreise: Im Bild sehen Sie die Entwicklung vom PPC601 bis hin zum Power5 im Jahr 2004. Mitte 2007 folgt der Power6. (Quelle: IBM)
Power-Zeitreise: Im Bild sehen Sie die Entwicklung vom PPC601 bis hin zum Power5 im Jahr 2004. Mitte 2007 folgt der Power6. (Quelle: IBM)

Beim RISC (Reduced Instruction Set Computer) haben die Instruktionen eine gleiche Bitbreite, und komplexe Funktionen werden durch viele einfache Befehle bearbeitet, so dass dieses Design leichter skaliert. Dazu im Gegensatz steht CISC (Complex ISC), welches komplexe Funktionen mit unterschiedlich breiten Befehlen und variabler Ausführungszeit bearbeitet.

Das Design des Prozessors mit Namen „801“ wurde durch getrennte Funktionsblöcke für Gleit- (FP) und Festkomma-Berechnungen (FX) sowie für Programmverzweigungen (Branch) für ein Multi-Execution-Design erweitert und erhielt den Namen „Cheetah“. Als Transistoren sollten Anfang der 80er noch schnelle bipolare ECL-Typen eingesetzt werden, doch 1984 machte die CMOS-Technologie einen hilfreichen Entwicklungssprung, und so kam diese Technik zum Einsatz.