Marken sind austauschbar

PC-Markt: Hersteller kapitulieren im Preiskrieg

Der Preisverfall im PC-Segment bringt den Herstellern kaum noch Gewinne. Zwar wurden in diesem Jahr bislang so viele Computer verkauft wie schon lange nicht mehr. Der mörderische Preiskampf bereitet den Unternehmen allmählich jedoch Kopfzerbrechen.

Das Problem: Die meisten PCs und Marken sind austauschbar. Lediglich Preis und Design sind für viele Anbieter der einzige Weg, sich von Konkurrenten zu differenzieren. Die Kunden bestimmen wie so oft die Ausrichtung des Marktes. Da Firmenkunden wie auch private Konsumenten fast nur noch auf den Preis schauen, werden die Marken immer mehr zur Nebensache. Insider finden für die Ramschpreise klare Worte: "Die Top-Hersteller haben sich ihren Ruf durch Preisaktionen komplett ruiniert", so Meike Escherich vom Marktforscher Gartner. Trotzdem fallen die Preise derzeit etwas langsamer als noch während der Krise.

Fachleuten nach besitzen viele Marken nur deshalb so wenig Ausstrahlung, weil sie vielfach die gleichen Bauteile besitzen und häufig aus denselben Fabriken aus Asien kommen. Zudem bemängeln die Analysten den fehlenden technologischen Innovationsfortschritt. Dies hat zur Folge, dass Weltmarktführer Hewlett-Packard mit seinen Rechnern kaum noch Geld verdient. Der Quartalsumsatz liegt bei zehn Mrd. Dollar, der operative Gewinn bei 500 Mio. Dollar.

Für die weltweite Nummer drei auf dem Markt, Dell, ist das Privatkundengeschäft schwierig. Im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahres (30. April) verkaufte das Unternehmen für 3,2 Mrd. Dollar Rechner und Zubehör. Als Betriebsgewinn verbuchten die Texaner hingegen nur 17 Mio. Dollar. Ein Problem ist in Krisenzeiten auch die eher nüchterne Beschaffungspolitik wichtiger Großabnehmer. Bevorzugt wird nach Tests häufig das beste und billigste Produkt. (pte/mje)